Leitlinien zur Erstellung sozioökonomischer ... - ECHA - Europa
Leitlinien zur Erstellung sozioökonomischer ... - ECHA - Europa
Leitlinien zur Erstellung sozioökonomischer ... - ECHA - Europa
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
SOZIOÖKONOMISCHE ANALYSE – ZULASSUNG<br />
Spielen in einer potenziellen Alternative andere Stoffe eine Rolle, sollten die mit diesen Stoffen<br />
einhergehenden Risiken für die menschliche Gesundheit und die Umwelt sowie andere<br />
Auswirkungen dieser Stoffe Berücksichtigung finden. Schließt die potenzielle Alternative andere<br />
Verfahren oder Technologien ein, sollten die mit dieser anderen Technologie verbundenen Risiken<br />
bewertet werden.<br />
Verlagerung der Produktion in Drittländer<br />
Gibt es keine potenziellen Alternativen (weder Stoffe noch Technologien), stellt die Verlagerung<br />
der Produktion mit anschließender Einfuhr von Erzeugnissen ein potenzielles Szenarium der<br />
„Nicht-Verwendung“ dar.<br />
Kosten und Nutzen für innerhalb und außerhalb der EU ansässige Akteure sollten gesondert<br />
nachgewiesen werden.<br />
Dieses Szenarium ist relevant, wenn der Endverbrauch mit der Herstellung eines Erzeugnisses in<br />
Zusammenhang steht, da der Stoff unter Umständen außerhalb der EU verwendet und das Erzeugnis<br />
anschließend in die EU eingeführt wird. Unter anderem sind die folgenden zentralen Aspekte zu<br />
berücksichtigen:<br />
• Kosten und Einsparungen infolge der Verlagerung auf die Lieferketten innerhalb und außerhalb<br />
der EU;<br />
• Zu- und Abnahme wirtschaftlicher Aktivität und potenzieller Beschäftigung innerhalb und<br />
außerhalb der EU;<br />
• Veränderungen bei den ökologischen und gesundheitlichen Risiken innerhalb und außerhalb der<br />
EU.<br />
Dieses Szenarium der „Nicht-Verwendung“ verlangt zumindest eine gewisse Berücksichtigung der<br />
Auswirkungen auf Regionen außerhalb der EU. Für die übrigen Szenarien der „Nicht-Verwendung“<br />
dürften die wichtigsten Auswirkungen innerhalb der EU auftreten, während dieses<br />
Reaktionsszenarium bedeuten könnte, dass einige Risiken innerhalb der EU verringert und zugleich<br />
außerhalb der EU verschärft werden. Es wird angeregt, dass außerhalb der EU auftretende<br />
Auswirkungen ermittelt und aufgeführt werden, wobei diese jedoch nicht unbedingt im Detail<br />
quantifiziert werden müssen, da es Antragstellern oder Dritten häufig schwer fallen dürfte, die<br />
Auswirkungen in Drittländern mit einem hohen Grad an Sicherheit zu bestimmen (vgl. auch die<br />
allgemeinen Überlegungen in Abschnitt 2.4.3). 32<br />
Jedoch erlaubt der Nachweis von Auswirkungen außerhalb der EU, dass insgesamt eine möglichst<br />
fundierte Entscheidung getroffen wird.<br />
Änderungen bei der Qualität der nachgeschalteten Produkte<br />
Um festzustellen, ob ein Szenarium der „Nicht-Verwendung“ eine Verringerung der Qualität der<br />
nachgeschalteten Produkte nach sich ziehen würde, sollte untersucht werden, ob die von dem in<br />
32 Dies würde Kenntnisse darüber erfordern, wohin diese Branchen verlagert würden und welchen Standard die<br />
Rechtsvorschriften zum Umwelt- und Gesundheitsschutz in diesen Ländern aufweisen. Relevant wären darüber hinaus<br />
Informationen über die Qualität der verfügbaren Arbeitskräfte, die Infrastruktur, verfügbare Grundstücke, die Kosten<br />
für Rohstoffe sowie für Ein- und Ausfuhren usw. Daher wäre es sehr schwierig, diese Auswirkungen mit einem hohen<br />
Maß an Sicherheit zu schätzen, zu quantifizieren oder zu monetarisieren. Unter Umständen ist es allerdings möglich, die<br />
Richtung der Auswirkung zu beschreiben, beispielsweise ob im Zielland dieselben Umweltstandards anwendbar sind<br />
und ob es wahrscheinlich ist, dass sich Löhne und Gehälter ändern.<br />
111