Leitlinien zur Erstellung sozioökonomischer ... - ECHA - Europa
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SOZIOÖKONOMISCHE ANALYSE – ZULASSUNG<br />
menschliche Gesundheit und die Umwelt (einschließlich derer für potentielle Alternativen)<br />
wurden unter Umständen bereits erhoben (vgl. die <strong>Leitlinien</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> eines<br />
Zulassungsantrags). Für die Zwecke der SEA könnten weitere Analysen hilfreich sein,<br />
wobei sowohl die Schwere der Effekte als auch die Exposition im Mittelpunkt stehen<br />
sollten. Beispielsweise könnte bewertet werden, wie viele Menschen oder welche Teile der<br />
Umgebungsbevölkerung exponiert sind, um die Auswirkungen auf die menschliche<br />
Gesundheit oder die Umwelt zu beschreiben (Was geschieht infolge der Exposition?).<br />
• Wirtschaftliche Auswirkungen: Die wirtschaftlichen Auswirkungen entsprechen den<br />
Unterschieden zwischen dem Szenarium der „beantragten Verwendung“ und den Szenarien<br />
der „Nicht-Verwendung“ hinsichtlich der Kosten oder Einsparungen für Hersteller,<br />
Importeure, nachgeschaltete Anwender, Händler und Verbraucher in den Lieferketten.<br />
Wirtschaftliche Auswirkungen auf die Gesellschaft wie beispielsweise höhere<br />
Gesundheitskosten aufgrund der Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit oder ein<br />
geringerer Ernteertrag infolge von Versauerung werden unter den „Auswirkungen auf die<br />
menschliche Gesundheit und die Umwelt“ erfasst.<br />
• Soziale Auswirkungen: Dies sind alle relevanten Auswirkungen, die Arbeitnehmer,<br />
Verbraucher und Öffentlichkeit betreffen könnten und nicht unter den Auswirkungen auf<br />
Gesundheit, Umwelt oder Wirtschaft subsumiert sind (z. B. Beschäftigung,<br />
Arbeitsbedingungen, Zufriedenheit am Arbeitsplatz, Ausbildung von Arbeitnehmern und<br />
soziale Sicherheit). Unter Umständen müssen Auswirkungen auf bestimmte soziale Gruppen<br />
berücksichtigt werden.<br />
• Handel, Wettbewerb und wirtschaftliche Entwicklung (kurz als weiter reichende<br />
wirtschaftliche Auswirkungen bezeichnet): Weiter reichende wirtschaftliche Auswirkungen<br />
haben makroökonomische Effekte beispielsweise auf Wachstum, Inflation und Steuern.<br />
Diese Effekte sind abhängig von der Verteilung der wirtschaftlichen Auswirkungen und der<br />
Funktionsweise des relevanten Marktes. Beispielsweise könnten zusätzliche Kosten<br />
bedeuten, dass bestimmte Unternehmen oder Branchen mit Handels- oder<br />
Wettbewerbsproblemen zu kämpfen haben, die ihre Geschäftstätigkeit einschränken. Die<br />
Bereitstellung von Alternativstoffen/-technologien dürfte wahrscheinlich<br />
Geschäftsmöglichkeiten schaffen, die ebenfalls in die Analyse der weiter reichenden<br />
wirtschaftlichen Auswirkungen einbezogen werden müssen, sofern sie nicht bereits unter<br />
den wirtschaftlichen Auswirkungen erfasst wurden.<br />
Die Definition der unterschiedlichen Arten von Auswirkungen folgt den Rechtstexten sowie den<br />
Standardkategorien in den <strong>Leitlinien</strong> der Europäischen Kommission <strong>zur</strong> Folgenabschätzung.<br />
Gesundheitliche, ökologische sowie soziale Auswirkungen können Kosten verursachen,<br />
beispielsweise erhöhte Gesundheitskosten. Letztere sollten nicht als wirtschaftliche Auswirkungen,<br />
sondern vielmehr als durch Auswirkungen auf Gesundheit oder Umwelt verursachte Kosten<br />
behandelt werden.<br />
Grundsätzlich gilt jedoch: Unabhängig davon, unter welche Rubrik eine signifikante Auswirkung<br />
subsumiert wird – entscheidend ist, dass sie in der SEA erfasst wird, und zwar nur einmal (um<br />
Doppelzählungen zu vermeiden). Von zentraler Bedeutung ist ferner, dass die entsprechende<br />
Dokumentation klar und transparent ist, sodass der Leser nachvollziehen kann, welche Aspekte<br />
unter welcher Rubrik von Auswirkungen erfasst sind.<br />
Die Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit sowie auf Umwelt und Wirtschaft sind häufig<br />
die signifikantesten und sollten daher als Erstes bewertet werden. Die Abschätzung der sozialen und<br />
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