Leitlinien zur Erstellung sozioökonomischer ... - ECHA - Europa
Leitlinien zur Erstellung sozioökonomischer ... - ECHA - Europa
Leitlinien zur Erstellung sozioökonomischer ... - ECHA - Europa
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
ANLAGE I: KALKULATION DER BEFOLGUNGSKOSTEN<br />
Die Qualität/Lebensdauer oder andere Merkmale eines Gutes können sich jedoch nicht nur<br />
verschlechtern, sondern auch verbessern. Beispielsweise kann sich die für das Auftragen der Farbe<br />
benötigte Zeit verringern, die Energieeffizienz verbessern oder die Haltbarkeit des Produkts<br />
verlängern. Mit einer solchen Veränderung der Merkmale eines Produkts könnten auch die<br />
Produktionskosten und der Preis des Gutes steigen. Daher muss der Antragsteller beide Arten von<br />
Auswirkungen für die nachgeschalteten Anwender analysieren.<br />
Die Änderungen bei den Merkmalen des Gutes werden in der Lieferkette weitergereicht, sodass (in<br />
der Regel) die Betriebskosten der nachgeschalteten Anwender steigen oder sinken. Ein Rückgang<br />
der Betriebskosten stellt eine Einsparung dar und muss ebenfalls geschätzt werden.<br />
Beispiele solcher Effekte sind:<br />
– mehr oder weniger Arbeitsaufwand (es muss häufiger/seltener gestrichen werden),<br />
– höhere oder niedrigere sonstige Betriebskosten (es wird mehr/weniger Farbe benötigt,<br />
höherer/geringerer Energieverbrauch usw.),<br />
– höhere/niedrigere Ersetzungsrate (häufigerer/seltenerer Austausch der Ausrüstung).<br />
In manchen Fällen ist die Schätzung dieser Kosten einfach, während es in anderen Fällen unter<br />
Umständen lediglich möglich ist, die Richtung (Steigerung oder Senkung) sowie eventuell eine<br />
gewisse Größenordnung dieser Kosten anzugeben.<br />
3 KOSTENKALKULATION<br />
In diesem Abschnitt werden der allgemeine Ansatz sowie einige spezifische Fragen im<br />
Zusammenhang mit der Kalkulation der Befolgungskosten erörtert. Eine spezifische Frage betrifft<br />
den Umgang mit einer Situation, in der ein Szenarium der „Nicht-Verwendung“ vorhandenes<br />
Kapital überflüssig machen würde. Mit anderen Worten, es wird erörtert, wie mit dem „Restwert<br />
von Anlagegütern“ zu verfahren ist. Darüber hinaus werden einige Fragen betreffend die Schätzung<br />
anderer Befolgungskosten (im Zusammenhang mit den Merkmalen der Güter) erörtert. Im letzten<br />
Abschnitt schließlich liegt der Schwerpunkt auf der Tatsache, dass ausschließlich zusätzliche<br />
Kosten in die Berechnung einzubeziehen sind.<br />
3.1 Änderungen der Produktionskosten<br />
Änderungen der Produktionskosten können durch Multiplikation der Änderung der Stückkosten der<br />
Verwendung oder Bereitstellung einer Ware oder Dienstleistung mit der Anzahl der verwendeten<br />
oder hergestellten Güter berechnet werden. Beispielsweise steigen die Produktionskosten um die<br />
Kosten, die infolge der Ersetzung eines Stoffes (der in Anhang XIV aufgeführt ist) durch einen<br />
anderen (teureren) Stoff im Produktionsprozess entstehen. Die Befolgungskosten können als<br />
gestiegene Ausgaben zum Tragen kommen – daher ist der Ausgangspunkt der Bewertung dieser<br />
Kosten die Untersuchung der Auswirkungen des Szenariums der „Nicht-Verwendung“ auf die<br />
Produktionskosten.<br />
Um die Befolgungskosten zu schätzen, muss der Antragsteller zumindest die Änderung (in der<br />
Regel die Steigerung) des Preises des Gutes und die Änderung der nachgefragten (d. h.<br />
verwendeten) Menge kennen.<br />
241