Leitlinien zur Erstellung sozioökonomischer ... - ECHA - Europa
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ANLAGE F: INSTRUMENTE DER SOZIOÖKONOMISCHEN FOLGENABSCHÄTZUNG<br />
entstehenden Kosten). Ferner können Kosten ermittelt werden, die nur schwer zu quantifizieren<br />
sind, wie beispielsweise Kosten im Zusammenhang mit Veränderungen bei der Produktqualität oder<br />
der Leistungsfähigkeit des Produkts (weitere <strong>Leitlinien</strong> hierzu sind Kapitel 3 zu entnehmen).<br />
Diese Analysen legen in der Regel den Schwerpunkt eher auf die finanziellen als auf die<br />
wirtschaftlichen Kosten. Finanzielle Analysen zielen auf die Bestimmung der Auswirkungen ab, die<br />
eine vorgeschlagene Regelung für ein Unternehmen oder eine Branche und deren Cash-Flow haben<br />
wird. Sie können den Ausgangspunkt für Kosten-Wirksamkeits-Analysen (KWA) oder Kosten-<br />
Nutzen-Analysen (KNA) bilden. Dies gilt insbesondere in Fällen, in denen die Befolgungskosten<br />
als Näherungswert für die wirtschaftlichen Kosten herangezogen werden. Der Unterschied <strong>zur</strong><br />
formalen KWA oder KNA besteht darin, dass diese schwerpunktmäßig eher die mit einer<br />
Maßnahme einhergehenden wirtschaftlichen oder Ressourcenkosten als die finanziellen Kosten zum<br />
Gegenstand haben. Infolgedessen werden in finanziellen Analysen die aus einer Maßnahme<br />
resultierenden gesundheitlichen, ökologischen und sonstigen sozialen Kosten und Nutzen<br />
vernachlässigt und somit keine Vergleiche der wirtschaftlichen Gesamtkosten und -nutzen gezogen,<br />
die aus der Verabschiedung unterschiedlicher Maßnahmen entstehen.<br />
Quellen für weitere Informationen über diese Methode<br />
OECD (2002), Technical guidance document on the use of socio-economic analysis in chemical risk<br />
management decision making<br />
F.5 Makroökonomische Modellierung<br />
Erläuterung der makroökonomischen Modellierung<br />
Makroökonomische Modelle sind mathematische Modelle, die auf die Beschreibung der<br />
Interaktionen in der Wirtschaft abzielen. Sie erlauben die kohärente Einbeziehung aller<br />
wirtschaftlichen Auswirkungen, einschließlich aller Rückkopplungen auf verschiedenen Märkten.<br />
Es gibt verschiedene Arten von Modellen, die geeignet sind, unterschiedliche Arten von Fragen zu<br />
beantworten. Im Zusammenhang mit SEA dürften makroökonomische Modellierungen weniger<br />
relevant sein. Nur wenn es zu wirtschaftlichen Auswirkungen kommt, die sich auf alle Branchen<br />
signifikant auswirken, könnte eine makroökonomische Modellierung hilfreich sein. Die<br />
Anwendung eines makroökonomischen Ansatzes verlangt die Verwendung eines geeigneten<br />
Modells, und da die Entwicklung makroökonomischer Modelle einen hohen Ressourceneinsatz<br />
erfordert, müsste in einer SEA auf bereits vorhandene Modelle <strong>zur</strong>ückgegriffen werden. Es müssten<br />
also Sachverständige hinzugezogen werden, die zum einen bei der Auswahl des anzuwendenden<br />
Modells Empfehlungen aussprechen und zum zweiten an der Durchführung der Analyse mitwirken.<br />
Die <strong>Leitlinien</strong> der Europäischen Kommission beinhalten weitere Einzelheiten zu den verschiedenen<br />
Arten makroökonomischer Modelle und bieten eine Auflistung einiger der häufiger verwendeten<br />
Modelle, die mit EU-Mitteln entwickelt wurden und daher in der Regel die gesamte EU erfassen.<br />
Quellen für weitere Informationen über diese Methode<br />
Europäische Kommission (2009), Part III, Annexes to impact assessment guidelines,<br />
15. Januar 2009 (Kapitel 13)<br />
OECD (2002), Technical guidance document on the use of socio-economic analysis in chemical risk<br />
management decision making<br />
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