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Leitlinien zur Erstellung sozioökonomischer ... - ECHA - Europa

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SOZIOÖKONOMISCHE ANALYSE – ZULASSUNG<br />

E.5 Monte-Carlo-Analyse<br />

Erläuterung der Monte-Carlo-Analyse<br />

Die Monte-Carlo-Analyse geht bei der Unsicherheitsanalyse einen Schritt weiter als die vorstehend<br />

genannten Methoden. Es handelt sich dabei um ein probabilistisches Instrument, das insofern<br />

besonders hilfreich ist, als es die Unsicherheit von Eingangsparametern durch die Verwendung von<br />

Wahrscheinlichkeitsdichtefunktionen (WDF) explizit beschreibt. Eine WDF liefert Anhaltspunkte<br />

für die Spannweite der wahrscheinlichen Werte eines bestimmten Parameters und die<br />

Wahrscheinlichkeiten der einzelnen Werte innerhalb dieser Spanne (z. B. Gleichverteilung,<br />

Normalverteilung, Dreiecksverteilung). Die Verwendung dieses Instruments setzt also voraus, dass<br />

in irgendeiner Form Informationen über die Unsicherheit der Eingangsdaten vorliegen. Im Zuge der<br />

Monte-Carlo-Analyse kann neben der Angabe von Mittelwerten und der diesbezüglichen Varianz<br />

oder der Spannweite möglicher Werte die wahrscheinliche „Form“ der WDF (wie<br />

„Normalverteilung“ oder schiefe Verteilungen) bestimmt werden.<br />

Anwendung der Methode<br />

• Erhebung von Stichprobenwerten für jeden Eingangsparameter und Kombination dieser<br />

Parameter <strong>zur</strong> Generierung mehrerer möglicher Ergebniswerte und der Wahrscheinlichkeiten<br />

des Auftretens dieser Werte (beispielsweise durch Schätzung der Werte der mittleren<br />

Abweichung und der Standardabweichung für einen bestimmten Parameter). Die Verteilungen<br />

der Parameter- oder Modellwahrscheinlichkeiten können empirisch (z. B. aus<br />

Bevölkerungsdaten oder mittelbar durch Regression im Rahmen anderer statistischer Modelle)<br />

oder unter Verwendung geeigneter Annahmen auf der Grundlage der verfügbaren Daten oder<br />

der Beurteilungen durch Sachverständige abgeleitet werden.<br />

• Dokumentation aller Annahmen und Modellspezifikationen: Die Qualität der Gesamtanalyse ist<br />

nur so hoch wie die Qualität ihrer Komponenten; es sollten daher alle Annahmen oder<br />

Modellspezifikationen begründet und gut dokumentiert werden.<br />

• Durchführung der Simulation: Software <strong>zur</strong> Durchführung von Monte-Carlo-Simulationen<br />

sowie entsprechende Add-Ons für Tabellenkalkulationsprogramme sind inzwischen weithin<br />

verfügbar. Es ist jedoch zu berücksichtigen, dass derartige Analysen Kenntnisse über die<br />

Formen der Wahrscheinlichkeitsverteilungsfunktionen für die unsicheren Eingangsvariablen<br />

sowie über den Grad der Interdependenz zwischen den Eingangsvariablen voraussetzen (der<br />

problemlos in die Analyse einbezogen werden kann). Die Analyse selbst wird in der Regel in<br />

einem automatischen Prozess vollzogen, wobei für jeden der zu untersuchenden Parameter<br />

unterschiedliche Werte entsprechend ihrer Wahrscheinlichkeit in der WDF ausgewählt werden;<br />

anhand dieser Werte werden die Gesamtergebnisse berechnet, und anschließend wird der<br />

Prozess wiederholt, wobei häufig mehrere Tausend Iterationen durchgeführt werden. Es ist<br />

sorgfältig zu erwägen, wie viele Iterationen erforderlich sind, um sicherzustellen, dass aus jeder<br />

WDF ausreichend viele Stichproben gezogen wurden (zuweilen bedarf es mehr als<br />

10 000 Iterationen).<br />

• Dokumentation der Ergebnisse: Nach einer ausreichenden Zahl von Iterationen liegt das<br />

Ergebnis der Monte-Carlo-Analyse in Form einer Wahrscheinlichkeitsverteilung des/der<br />

endgültigen Ergebniswerte(s) vor. Somit ist es möglich, beispielsweise das Konfidenzlevel (z. B.<br />

als Konfidenzintervalle) zu bestimmen, mit dem sich die Ergebnisse innerhalb einer bestimmten<br />

Spanne bewegen werden – z. B. unterhalb eines Switching-Punktes für die Endergebnisse –,<br />

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