Leitlinien zur Erstellung sozioökonomischer ... - ECHA - Europa

ANLAGE I: KALKULATION DER BEFOLGUNGSKOSTEN
Beispiel für Befolgungskosten: Änderung der Produktionskosten
Wir gehen davon aus, dass die Kosten der Herstellung eines Gutes im Szenarium der
„Nicht-Verwendung“ infolge beispielsweise des Einsatzes eines anderen
Produktionsverfahrens von 400 EUR auf 402,50 EUR steigen. Die Befolgungskosten
entsprechen dem Produkt aus den zusätzlichen Kosten je Produktionseinheit (2,50 EUR)
und der Zahl der abgesetzten Güter. In einem Diagramm kann dies wie folgt dargestellt
werden:
€402.5
€400
€100
p 2
p 1
100 500 600 700 800 900 1000
Das Diagramm zeigt die Zahl der jährlich abgesetzten Einheiten (q) zu Preisen des
Szenariums der „beantragten Verwendung“ (p1) und des Szenariums der „Nicht-
Verwendung“ (p2). In diesem Beispiel würden bei einem Marktpreis von 400 EUR pro
Einheit (p1) 1 Million Einheiten (q2) verkauft. Steigt der Preis auf 402,50 EUR (p2), fällt
die Zahl der abgesetzten Einheiten der Schätzung des Antragstellers zufolge auf 992 500
(q2).
Weiß der Antragsteller, dass die Zahl der jährlich abgesetzten Einheiten im Szenarium
der „Nicht-Verwendung“ von 1 Million (q1) auf 992 500 (q2) sinken würde, werden die
Befolgungskosten (unter Verwendung von Gleichung 1) wie folgt geschätzt: 2,50 EUR x
992 500 = 2 481 250 EUR, d. h. ca. 2,48 Mio. EUR.
Weiß der Antragsteller nicht, welche Mengen im Szenarium der „Nicht-Verwendung“
abgesetzt würden, kann er Gleichung 2 heranziehen und die Kosten wie folgt schätzen:
2,50 EUR x 1 Million = 2,5 Mio. EUR.
Ist dem Antragsteller die Zahl der im Szenarium der „Nicht-Verwendung“ verkauften
Einheiten nicht bekannt, wird er die Befolgungskosten wahrscheinlich in einem
gewissen Maße überschätzen. In diesem Falle wäre die Überschätzung mit
0,02 Mio. EUR (d. h. 0,75 %) eher gering. In der Praxis genügt es also, Gleichung 2 zu
verwenden, wenn keine Informationen zu q2 vorliegen.
q 2
q 1
243