Leitlinien zur Erstellung sozioökonomischer ... - ECHA - Europa

Zentrale Gründe für Kontakte zur Lieferkette:
SOZIOÖKONOMISCHE ANALYSE – ZULASSUNG
TIPPS
Der Austausch mit der Lieferkette ist wichtig im Hinblick auf die Untersuchung der Auswirkungen
einer Verweigerung der Zulassung auf unterschiedliche Interessengruppen/Organisationen.
Zudem ist der Austausch mit der Lieferkette häufig die einzige Möglichkeit, um korrekte und
spezifische Informationen über die Szenarien der „beantragten Verwendung“ und der „Nicht-
Verwendung“ zu erheben.
Der Kontakt mit der Lieferkette ist wichtig, um zu ermitteln, was geschehen würde, wenn der in Anhang XIV
aufgeführte Stoff nicht mehr verfügbar wäre. Der Grund hierfür liegt darin, dass es in der gesamten Lieferkette
zahlreiche mögliche Reaktionen auf die Tatsache gibt, dass ein Stoff nicht länger verfügbar ist. Denkbar wären
beispielsweise die Veränderung der Endprodukte durch die Verwendung einer Alternative, die Einstellung der
Herstellung von Produkten oder die Verlagerung der Herstellung eines Produkts in ein Drittland.
Unterschiedliche Verwendungen werden unterschiedliche zu erwartende Reaktionen unterschiedlicher
nachgeschalteter Anwender (DU) oder Verbraucher auslösen.
Die Präzision der SEA ist von der Plausibilität der Antwort auf die Frage abhängig, was geschehen wird, wenn
der in Anhang XIV aufgeführte Stoff nicht verfügbar ist. Sofern es sich nicht um einfachste Lieferketten handelt,
mit deren Akteuren der Antragsteller bereits enge Kontakte pflegt, stellt eine zusätzliche Kommunikation und
Beratung mit der Lieferkette den einzigen Weg dar, um über bestimmte Aspekte korrekte Informationen zu
gewinnen.
Ist der Antragsteller ein DU, ist es wahrscheinlicher, dass ihm ein großer Teil der erforderlichen Informationen
zur Verfügung steht, um vorherzusagen, was geschehen würde, wenn ein Stoff für eine bestimmte Verwendung
nach dem Ablauftermin nicht mehr verfügbar wäre. Nimmt der Antragsteller eine eher „vorgeschaltete“ Position
in der Lieferkette ein, ist die Konsultation der DU für ihn von entscheidender Bedeutung, um den
sozioökonomischen Nutzen des Stoffes in jeder der beantragten Verwendungen zu verstehen.
Ist die Bereitschaft und Fähigkeit eines DU zur Bereitstellung von Informationen aufgrund der Wahrung von
Geschäftsgeheimnissen eingeschränkt, muss unter Umständen externes Fachwissen herangezogen werden
(sofern die SEA nicht von einer unabhängigen Partei durchgeführt wird, die geeignete
Geheimhaltungsvereinbarungen getroffen hat).
2.2 Schritt 2.2: Definition des Szenariums der „beantragten Verwendung“
Hat der Antrag eine/mehrere bestehende Verwendung(en) eines in Anhang XIV aufgeführten
Stoffes zum Gegenstand, stellt das Szenarium der „beantragten Verwendung“ das Grundszenarium
dar. Betrifft der Antrag eine/mehrere neue Verwendung(en) eines in Anhang XIV aufgeführten
Stoffes, bildet das Szenarium der „Nicht-Verwendung“ das Grundszenarium (in beiden Fällen
bezieht sich das Grundszenarium auf die gegenwärtige Situation, wobei es allerdings nicht
zwangsläufig lediglich deren einfache Fortsetzung darstellt; vgl. hierzu die Erläuterungen unten).
Der Antrag auf Zulassung einer neuen Verwendung ähnelt hinsichtlich der meisten Aspekte dem
Antrag auf Zulassung einer bestehenden Verwendung, und diese Leitlinien können für beide Arten
von Anträgen herangezogen werden. Wird eine neue Verwendung beantragt, hat der Antragsteller
wahrscheinlich bereits im Rahmen einer Durchführbarkeitsstudie festgestellt, dass diese neue
Verwendung sowohl vom technischen als auch vom wirtschaftlichen Standpunkt aus sinnvoll wäre.
Es wäre von Vorteil, wenn eine solche Durchführbarkeitsstudie bereits in dieser frühen Phase
Hinweise darauf gäbe, welcher Art die Folgen der Verwendung für Umwelt und Gesundheit wären.
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