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Leitlinien zur Erstellung sozioökonomischer ... - ECHA - Europa

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ANLAGE I: KALKULATION DER BEFOLGUNGSKOSTEN<br />

Im Zuge der gesamten Analyse wird für die Bewertung von Kosten, die zu unterschiedlichen<br />

Zeitpunkten eintreten, ein Diskontierungssatz von 4 % verwendet. Dies entspricht dem<br />

<strong>Leitlinien</strong>dokument <strong>zur</strong> SEA sowie den <strong>Leitlinien</strong> der Europäischen Kommission <strong>zur</strong><br />

Folgenabschätzung.<br />

Da für die aktuellen Herstellungs- und Verbrauchsmengen die meisten Daten vorliegen, ist die<br />

einfachste Vorgehensweise die Durchführung der Analyse unter Heranziehung der diesbezüglichen<br />

Angaben für das laufende Jahr. Wichtig ist, dass sich alle Kosten und Preise auf dasselbe Jahr<br />

beziehen. Hier bietet sich als einfachster Ansatz die Verwendung des laufenden Jahres als<br />

Bezugsjahr an. In diesem der Veranschaulichung dienenden Beispiel werden für die Analyse in<br />

einem ersten Schritt alle Werte auf das Jahr 2007 umgerechnet. Zudem wird die Annahme zugrunde<br />

gelegt, dass das Szenarium der „Nicht-Verwendung“ ab 2010 gültig wäre.<br />

Alle in diesem Beispiel verwendeten Werte beziehen sich auf das Preisniveau des Jahres 2007.<br />

Mit anderen Worten, es handelt sich um „Realpreise“, da sie um die Inflationswirkung<br />

bereinigt wurden.<br />

5.2 Szenarium der „beantragten Verwendung“<br />

Um das Beispiel zu vereinfachen, werden der Kostenkalkulation die aktuellen Herstellungs- und<br />

Verbrauchsmengen (z. B. 2007, zum Zeitpunkt der Beschreibung dieses Beispiels) von Stoff A<br />

zugrunde gelegt, da davon ausgegangen wird, dass es in der Verwendung dieses Stoffes keine<br />

Veränderungen gibt. 58 Folglich wird von der Annahme ausgegangen, dass es auch bei der<br />

Nachfrage nach Stoff A für die Beschichtung von Drähten für Waschmaschinen keine<br />

Veränderungen gibt. In der EU werden etwa 1 Mio. Elektromotoren (in denen mit Stoff A<br />

beschichtete Drähte verbaut sind) als Bauteile für die Herstellung von<br />

1 Mio. Haushaltswaschmaschinen verwendet. 59<br />

5.3 Szenarien der „Nicht-Verwendung“<br />

5.3.1 Was würde geschehen, wenn Stoff A nicht mehr verfügbar wäre?<br />

Durch die Verwendung gänzlich unbeschichteter Drähte würde sich die Lebensdauer der Motoren<br />

durchschnittlich von zehn auf zwei Jahre verkürzen. Der Verzicht auf die Beschichtung der Drähte<br />

würde somit bedeuten, dass die Waschmaschinen alle zwei Jahre ersetzt werden müssten, wodurch<br />

zusätzliche jährliche Kosten in Höhe von 162,76 EUR 60 pro Waschmaschine entstünden. Eine<br />

58 Andernfalls müsste in der Analyse die zu- oder abnehmende Tendenz in der Nachfrage nach dem Stoff oder dem<br />

Endprodukt (d. h. Waschmaschinen) berücksichtigt werden.<br />

59 Somit bleibt das Problem der gesundheitlichen Auswirkungen für die Beschäftigten, die im Zuge der Herstellung<br />

beschichteten Drahtes mit Stoff A umgehen (das in diesem Beispiel nicht erörtert wird) im Szenarium der „beantragten<br />

Verwendung“ ebenfalls unverändert.<br />

60 Unter Zugrundelegung eines Diskontierungssatzes von 4 % und eines Preises von 400 EUR pro Waschmaschine<br />

können die folgenden annualisierten Kosten berechnet werden:<br />

Lebensdauer bei Beschichtung der Drähte mit<br />

Stoff A 10 Jahre<br />

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