Leitlinien zur Erstellung sozioökonomischer ... - ECHA - Europa
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SOZIOÖKONOMISCHE ANALYSE – ZULASSUNG<br />
Wahl der geeigneten Konsultationsverfahren<br />
Antragstellern wird empfohlen sicherzustellen, dass die verwendeten Konsultationsverfahren für<br />
das Niveau des Fachwissens der beteiligten Interessengruppen geeignet sind. Geeignet könnten<br />
unter anderem die folgenden Verfahren sein:<br />
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• ein Einführungspaket mit Hintergrundinformationen unter anderem über REACH, das<br />
Zulassungsverfahren, die Gründe für die Aufnahme des Stoffes in Anhang XIV, die<br />
gegenwärtigen Verwendungen des Stoffes und die Gründe für die Konsultation und/oder<br />
• ein eintägiger Workshop für Interessengruppen, d. h. eine Einführungsveranstaltung, bei der<br />
ähnliche Informationen wie die vorstehend vorgeschlagenen vermittelt werden (wobei es<br />
offenkundig mit Problemen verbunden sein kann, weithin verstreute Interessenvertreter<br />
zusammenzubringen, sodass beispielsweise die Situation in einem bestimmten Mitgliedstaat<br />
übermäßiges Gewicht erhält);<br />
• eine Brainstorming-Veranstaltung, zu der Interessengruppen zusammenkommen, um einen<br />
Konsens darüber zu erzielen, welche zentralen Themen in der SEA behandelt werden müssen,<br />
wie beispielsweise die Frage nach den wahrscheinlichen Reaktionsszenarien aller betroffenen<br />
Parteien auf eine Ablehnung des Antrags und die wichtigsten Auswirkungen einer<br />
Verweigerung der Zulassung, und/oder<br />
• telefonische oder schriftliche Fragebogen, die als Instrument für eine kostengünstige<br />
Erhebung von Informationen bei einem breiten Spektrum von Interessengruppen genutzt<br />
werden können; zudem können Fragebogen auch herangezogen werden, um die<br />
wahrscheinliche Reaktion auf eine Ablehnung des Antrags zu ermitteln. Allerdings muss der<br />
Antragsteller sorgfältig darauf bedacht sein, Verzerrungen und Zweideutigkeiten im Hinblick<br />
auf die Formulierung der Fragen und der den Befragten <strong>zur</strong> Auswahl angebotenen<br />
Antwortmöglichkeiten zu vermeiden; diesbezüglich sind Fragebogen, in denen nach<br />
beschreibenden Antworten gefragt wird, unter Umständen effektiver als Fragebogen, in denen<br />
vorgegebene Antworten „angekreuzt“ werden müssen.<br />
Für die Konsultation von Gruppen und Einzelpersonen, die in der Vergangenheit wegen<br />
sprachlicher oder geografischer Hindernisse nie an derartigen Aktivitäten teilgenommen haben,<br />
empfiehlt sich die Einbindung von Maßnahmen <strong>zur</strong> Beseitigung dieser Hindernisse. Beispielsweise<br />
wäre in Betracht zu ziehen, die Fragebogen in mehreren Sprachen bereitzustellen, die in vielen<br />
Mitgliedstaaten weit verbreitet sind (z. B. Englisch, Französisch und Deutsch), oder an mehreren<br />
Orten ähnliche Workshops zu veranstalten und die Reisekosten zu erstatten. Die zusätzlichen<br />
Kosten für diese Konsultation sollten in einem angemessenen Verhältnis zu dem für notwendig<br />
erachteten Umfang der Konsultation stehen (d. h., es ist zu prüfen, ob der Mehrwert dieser<br />
zusätzlichen Konsultation die Kosten rechtfertigt).<br />
ERFAHRUNGEN AUS FALLSTUDIEN<br />
Bei der Durchführung einer SEA im Rahmen der Ausarbeitung dieser <strong>Leitlinien</strong> wurde Folgendes<br />
festgestellt:<br />
1) Es empfiehlt sich die Durchführung einer Auftaktsitzung mit den zentralen<br />
Interessengruppen, die über für eine gute SEA erforderliche Informationen verfügen.<br />
Besonders wichtig wäre es, zu einer Auftaktsitzung jene Interessengruppen einzuladen, die<br />
eine Zulassung begrüßen würden (z. B. nachgeschaltete Anwender), da diese am ehesten