Leitlinien zur Erstellung sozioökonomischer ... - ECHA - Europa
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ANLAGE B: BEWERTUNG DER AUSWIRKUNGEN<br />
TIPPS<br />
Für die Bestimmung der Ausdehnung des Marktes hilfreiche Informationen<br />
• Standort(e) der Hersteller<br />
• Standort(e) der wichtigsten vorgeschalteten Lieferanten<br />
• Daten über Ein- und Ausfuhren, um die Materialströme nachzuvollziehen und die Ausdehnung des Marktes zu<br />
erfassen<br />
• Umsatzdaten, um den Wert des Marktes und die Standorte der wichtigsten nachgeschalteten Anwender und<br />
Endverbraucher zu bestimmen<br />
• Physikalische Eigenschaften des Produkts: Kann der Stoff problemlos transportiert werden und ist dies über lange<br />
Entfernungen möglich?<br />
Preiselastizität<br />
Der Begriff Preiselastizität beschreibt, wie empfindlich die nachgeschalteten Anwender und die<br />
Verbraucher des Endprodukts auf Änderungen der Herstellerpreise reagieren. Ist ein Produkt<br />
preisempfindlich, so ist die Nachfrage preiselastisch und jeder Preisanstieg infolge zusätzlicher<br />
Produktionskosten führt zu einem Rückgang der Nachfrage. Ist der Hersteller ein „Preisnehmer“, so<br />
ist seine Nachfrage perfekt elastisch und jede Preissteigerung führt zu Umsatzeinbußen.<br />
Die Preiselastizität eines Produkts kann unter anderem beeinflusst werden durch das<br />
Wettbewerbsniveau in der Branche, den Einfluss der nachgeschalteten Anwender und der<br />
Endverbraucher, die Marktmacht der Lieferanten (vorgeschaltete Lieferkette) und die Frage, wie<br />
problemlos die nachgeschalteten Anwender und die Verbraucher des Endprodukts zu einem<br />
alternativen Produkt wechseln können.<br />
Informationen <strong>zur</strong> Bewertung der Preiselastizität<br />
TIPPS<br />
Jedes Unternehmen in der Lieferkette dürfte in der Lage sein, eine fachkundige Bewertung der Preiselastizität seines<br />
Produktes vorzunehmen und somit festzustellen, wie wahrscheinlich es ist, dass Kosten ohne erhebliche<br />
Umsatzeinbußen weitergereicht werden können.<br />
Ist eine stärker quantifizierte Schätzung erforderlich, so empfiehlt es sich, einen Wirtschaftswissenschaftler mit der<br />
Bestimmung der Preiselastizität zu beauftragen. Die wichtigsten zu berücksichtigenden Informationen werden unten<br />
stehend erläutert. Es handelt sich um eine recht umfassende (wenn auch nicht erschöpfende) Liste von Informationen,<br />
die unter Umständen nicht für alle Arten von Zulassungsanträgen relevant sind.<br />
1. Informationen über die Verhandlungsmacht der nachgeschalteten Anwender und der Verbraucher des<br />
Endproduktes im Hinblick auf die Beeinflussung des Preises, den ein Hersteller verlangen kann.<br />
Hier sollte der Versuch unternommen werden, Informationen über die Wettbewerber innerhalb der Branche zu<br />
erheben. Wirtschaftswissenschaftler ziehen in diesem Zusammenhang in der Regel die Konzentrationsrate heran (oder<br />
den Herfindahl-Hirschman-Index, der jedoch schwerer zu ermitteln ist). Die Konzentrationsrate gibt den prozentualen<br />
Marktanteil der vier größten Unternehmen wieder (auch wenn es vielleicht möglich ist, Daten über die größten 8, 25<br />
oder 50 Unternehmen einer Branche zu ermitteln). Im Rahmen nationaler Zensusdaten und anderer statistischer<br />
Berichte werden häufig die Konzentrationsraten für die Hauptgruppen der Standard Industrial Classification<br />
[Amtliche Systematik der Wirtschaftszweige] (SIC) angegeben.<br />
2. Informationen über die Verhandlungsmacht von Lieferanten im Hinblick auf die Durchsetzung hoher Preise für<br />
die von Herstellern benötigten Rohstoffe<br />
Dieser Aspekt wirkt sich auf die Betriebskosten der Hersteller aus. Diese Kosten werden entweder vom Hersteller<br />
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