Leitlinien zur Erstellung sozioökonomischer ... - ECHA - Europa
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1.4.1 Das SEA-Verfahren insgesamt<br />
SOZIOÖKONOMISCHE ANALYSE – ZULASSUNG<br />
Der Hauptzweck des SEA-Berichts ist die Stärkung der Entscheidungsgrundlage für einen<br />
Zulassungsantrag im Rahmen des REACH-Zulassungsverfahrens. Die zentrale Herausforderung bei<br />
der Konzeption einer SEA besteht darin, die verfügbaren Informationen für die ausgewogene und<br />
tragfähige Ermittlung (und möglichst auch Quantifizierung) der möglichen Auswirkungen einer<br />
Zulassungsversagung nutzen zu können.<br />
Eine der wichtigsten Herausforderungen bei der Durchführung einer SEA ist die Definition des/der<br />
Szenariums/Szenarien der „Nicht-Verwendung“ (d. h., „was geschieht“, wenn eine Zulassung<br />
verweigert wird). Dies gilt insbesondere im Hinblick auf die Frage, wie die relevanten Akteure<br />
(Hersteller, nachgeschaltete Anwender, Verbraucher, Lieferanten von Alternativen usw.)<br />
wahrscheinlich reagieren würden, wenn der Stoff für eine bestimmte Verwendung nicht mehr <strong>zur</strong><br />
Verfügung stünde. Ein Szenarium baut auf der wahrscheinlichen Reaktion aller Akteure der<br />
relevanten Lieferketten auf. Da möglicherweise für jeden Akteur mehrere Reaktionen auf die<br />
Verweigerung der Zulassung angenommen werden können, ist es unter Umständen erforderlich,<br />
mehr als ein mögliches Reaktionsszenarium für die Verweigerung der Zulassung zu erarbeiten. Eine<br />
weitere Herausforderung besteht darin, für jede dieser Reaktionen die richtigen Daten für die<br />
Einschätzung der jeweiligen Auswirkungen zu ermitteln und zu nutzen.<br />
Was macht eine „gute“ SEA aus? – Schlüsselmerkmale der Durchführung einer SEA<br />
Im Folgenden werden die Schlüsselmerkmale des in diesem <strong>Leitlinien</strong>dokument beschriebenen<br />
SEA-Ansatzes erläutert. Dabei handelt es sich um einen systematischen Ansatz, der den Leser bei<br />
der Durchführung einer ausgewogenen und objektiven SEA unterstützt. Es steht Antragstellern<br />
und Dritten frei, einen anderen Ansatz zu verfolgen.<br />
• Führen Sie die SEA als iteratives Verfahren durch. Beginnen Sie mit einer qualitativen<br />
Abschätzung auf der Grundlage der bereits verfügbaren Daten. Anschließend versuchen Sie,<br />
in weiteren Durchläufen (sofern Sie diese für notwendig erachten) mehr Einzelheiten zu<br />
ermitteln und eine stärker quantitativ ausgerichtete Abschätzung vorzunehmen, bis alle<br />
zentralen Auswirkungen in ausreichend tragfähiger Weise belegt wurden, um eine<br />
Schlussfolgerung zu ziehen.<br />
• Ermitteln Sie das Szenarium (oder die Szenarien) der „Nicht-Verwendung“ zu einem frühen<br />
Zeitpunkt des Verfahrens. Es ist wichtig, alle möglichen Arten von Reaktionen auf eine<br />
Nichtverfügbarkeit des Stoffes in Betracht zu ziehen (wobei natürlich die wahrscheinlichste<br />
Reaktion am ausführlichsten zu bewerten ist), was vermutlich am besten im Benehmen mit<br />
den beteiligten Akteuren der Lieferkette und möglichst auch mit den Verbrauchern/Kunden<br />
zu bewerkstelligen ist, welche die unter Verwendung des Stoffes hergestellten Erzeugnisse<br />
nutzen. Die als relevant erachteten Szenarien bestimmen den Umfang der SEA im Hinblick<br />
auf die einzubeziehenden Formen von Auswirkungen sowie auf Faktoren wie Zeitraum und<br />
geografische Abdeckung.<br />
• Führen Sie die SEA in fünf Stufen durch:<br />
• Stufe 1: Festlegung der Ziele der SEA (Warum wird die SEA konzipiert?)<br />
• Stufe 2: Bestimmung des Umfangs der SEA (Welches sind die Szenarien der<br />
„beantragten Verwendung“ sowie der „Nicht-Verwendung“ und welche Lieferketten<br />
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