Leitlinien zur Erstellung sozioökonomischer ... - ECHA - Europa
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SOZIOÖKONOMISCHE ANALYSE – ZULASSUNG<br />
• Redundanzen und Doppelzählungen: Streichung etwaiger unnötiger oder ähnlicher Kriterien.<br />
• Operationalität: Es ist wichtig, dass jede Option anhand jedes einzelnen Kriteriums beurteilt<br />
werden kann. Die Bewertung kann objektiv, im Hinblick auf eine allgemein anerkannte und<br />
nachvollziehbare Bewertungsskala erfolgen, wie beispielsweise Risiken oder Kosten im<br />
Zusammenhang mit der menschlichen Gesundheit. Sie kann auch wertend sein und die<br />
subjektive Einschätzung eines Sachverständigen widerspiegeln.<br />
• Wechselseitige Unabhängigkeit der Präferenzen: Es sollte möglich sein, den einzelnen<br />
Auswirkungen Punktwerte zuzuweisen, ohne die anderen Folgen zugewiesenen Punktwerte zu<br />
kennen.<br />
• Umfang: Eine zu hohe Anzahl von Kriterien führt zu zusätzlichem analytischen Aufwand bei der<br />
Bewertung der Eingangsdaten und kann die Vermittlung der Analysen erschweren. Werden<br />
jedoch zu wenige Kriterien festgelegt, so kann dies zu einer Unterschätzung wichtiger<br />
Auswirkungen (oder einer Überschätzung weniger wichtiger Folgen) führen.<br />
Schritt 4 – Bestimmung eines Punktwertesystems<br />
Bestimmung eines Punktwertesystems, anhand dessen qualitativen, quantitativen und monetären<br />
Auswirkungen anhand der Kriterien Punktwerte zugewiesen werden können. Häufig wird für die<br />
Bewertung eine Skala von 0 bis 1 festgelegt. Der entscheidende Aspekt ist jedoch, dass das System<br />
für die Zuweisung der Punktwerte transparent ist und kohärent auf alle Szenarien angewendet wird.<br />
Durch die Einführung transparenter, unverzerrter und gut begründeter Kriterien können die den<br />
SEA-Ergebnissen zugrunde liegenden Argumente vom SEA-Ausschuss und Dritten klar<br />
interpretiert werden, was die Entscheidung über die Frage, ob der sozioökonomische Nutzen die<br />
Kosten überwiegt, erleichtern sollte.<br />
Schritt 5 – Gewichtung der Kriterien und Vergleich der Szenarien<br />
Die Gewichtung jeder einzelnen Folge ist nicht zwangsläufig erforderlich. Häufig ist dabei eine<br />
subjektive Sichtweise im Spiel, was oft als Nachteil der MKA genannt wird. Wird ein<br />
Gewichtungssystem angewendet, sollte dieses eindeutig begründet werden. Wurde allen Kosten und<br />
Nutzen jeweils ein Punktwert zugeordnet (und gegebenenfalls eine Gewichtung vorgenommen), ist<br />
der Gesamtpunktwert der Kosten vom Gesamtpunktwert der Nutzen zu subtrahieren. Ein positives<br />
Ergebnis bedeutet, dass der sozioökonomische Nutzen die sozioökonomischen Kosten überwiegt.<br />
Situationen, in denen diese Methode geeignet ist<br />
Die MKA ist ein Instrument der Entscheidungsanalyse, das sich insbesondere dann empfiehlt, wenn<br />
signifikanten ökologischen und sozialen Auswirkungen keine tragfähigen monetären Werte<br />
zugewiesen werden können. Die meisten SEA umfassen eine Kombination aus Auswirkungen, die<br />
in qualitativer, quantitativer oder monetärer Hinsicht bewertet werden. Es könnte somit vorgebracht<br />
werden, dass sich in jeder sozioökonomischen Analyse eine MKA anbieten würde, wenn auch nicht<br />
in der oben beschriebenen, formalisierten Form mit Punktwertesystem und gewichteten Kriterien.<br />
Mögliche Schwierigkeiten bei der Anwendung dieser Methode<br />
Ähnlich wie bei der KNA ist auch bei dieser Methode die Bewertung der verschiedenen<br />
Auswirkungen mit Schwierigkeiten verbunden. Die spezifischen Probleme bei der MKA betreffen<br />
die Punktbewertung der einzelnen Auswirkungen und die Wahl der Gewichte für die Kriterien. Die<br />
Punktbewertung der qualitativ beschriebenen Auswirkungen ist subjektiv. Gleiches gilt für die<br />
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