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Leitlinien zur Erstellung sozioökonomischer ... - ECHA - Europa

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SOZIOÖKONOMISCHE ANALYSE – ZULASSUNG<br />

Quellen für weitere Informationen über diese Methode<br />

Energy, Transport And Environment Center For Economic Studies (2003), The development and<br />

application of economic valuation techniques and their use in environmental policy – a survey<br />

NOAA Coastal Services Center: Environmental Valuation: Principles, Techniques, and<br />

Applications<br />

DEWR: The Economic Value of Biodiversity: a scoping paper<br />

OECD (2002), Technical Guidance Document on the use of Socio-Economic Analysis in Chemical<br />

Risk Management Decision Making<br />

OECD (2006), Cost-Benefit Analysis and the Environment Recent Developments (Kapitel 7)<br />

C.4 Ressourcenkosten-Methode<br />

Erläuterung der Methode<br />

Die Ressourcenkosten-Methode kann für die Monetarisierung gesundheitlicher Auswirkungen wie<br />

beispielsweise Krankheiten genutzt werden. Die Ressourcenkosten einer Krankheit umfassen zwei<br />

Komponenten. Die erste Komponente ist am einfachsten zu bemessen und betrifft die tatsächlichen<br />

Kosten der Krankheit. Die Schätzung dieser Kosten basiert entweder auf den tatsächlichen<br />

Ausgaben im Zusammenhang mit der Behandlung unterschiedlicher Erkrankungen oder auf der<br />

erwarteten Häufigkeit der Inanspruchnahme unterschiedlicher Leistungen für die einzelnen<br />

Erkrankungen in Verbindung mit den Kosten dieser Leistungen. Das zentrale Problem bei der<br />

Bewertung der direkten Kosten betrifft die Fähigkeit, Daten über die tatsächlichen Kosten zu<br />

erheben, die mit einem bestimmten gesundheitlichen Endpunkt verbunden sind, da die von Ärzten<br />

angewendeten Buchführungsverfahren in der Regel nicht unter Berücksichtigung dieses Aspekts<br />

konzipiert wurden.<br />

Die zweite Komponente der Ressourcenkosten umfasst die entgangenen Einkünfte und/oder die<br />

verlorene Zeit. Diese Ressourcenkosten werden häufig als indirekte Produktivitätskosten<br />

bezeichnet. Die entgangenen Einkünfte werden in der Regel anhand des Arbeitslohns nach Steuern<br />

(für die verlorene Arbeitszeit) monetarisiert, während die verlorene Freizeit anhand der<br />

Opportunitätskosten der Freizeit bewertet wird. Ein grundlegender Nachteil der Einbeziehung<br />

dieser indirekten Kosten ist jedoch, dass diese Methode – obwohl sie gut etabliert ist – in Zeiten<br />

hoher Arbeitslosigkeit nicht zwangsläufig eine zuverlässige Schätzung ermöglicht (OECD, 2002).<br />

Die gesamten Ressourcenkosten werden geschätzt als die Summe aus:<br />

o den tatsächlichen Ausgaben (z. B. für Arzneimittel, Arzt- oder Krankenhausrechnungen) pro<br />

Tag, d. h. den direkten Kosten, und<br />

o dem monetären Wert der entgangenen Einkünfte und der verlorenen Freizeit pro Tag, d. h. den<br />

indirekten Kosten.<br />

Diese Summe wird anschließend mit der Zahl der Krankheitstage und der Zahl der Fälle derartiger<br />

Erkrankungen multipliziert.<br />

Es ist zu beachten, dass die Ressourcenkosten-Methode ausschließlich auf den eher materiellen<br />

Kosten basiert und daher die Zahlungsbereitschaft des Einzelnen für die Vermeidung einer<br />

Erkrankung nicht zwangsläufig in vollem Umfang wiedergibt (Freeman, 1993, in OECD, 2002).<br />

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