Leitlinien zur Erstellung sozioökonomischer ... - ECHA - Europa
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SOZIOÖKONOMISCHE ANALYSE – ZULASSUNG<br />
3.6 Auswirkungen auf Handel und Wettbewerb sowie sonstige weiter reichende<br />
wirtschaftliche Auswirkungen<br />
3.6.1 Schritt 3.1: Ermittlung der Auswirkungen auf Handel und Wettbewerb sowie<br />
sonstiger weiter reichender wirtschaftlicher Auswirkungen<br />
Ausgangspunkt für die Ermittlung der potenziellen Auswirkungen auf Handel, Wettbewerb und<br />
wirtschaftliche Entwicklung ist die Schätzung der wirtschaftlichen Auswirkungen. Ist die Differenz<br />
zwischen den für das Szenarium der „beantragten Verwendung“ und das Szenarium der „Nicht-<br />
Verwendung“ festgestellten Kosten sehr signifikant, könnte dies signifikante weiter reichende<br />
wirtschaftliche Auswirkungen nach sich ziehen. Zudem ist es möglich, dass sich ein relativ kleiner<br />
Rückgang (oder Anstieg) der Kosten auf die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen auswirkt.<br />
Daher muss in jedem Einzelfall eine Bewertung vorgenommen werden.<br />
Anlage G enthält eine Checkliste 29 mit Fragen, die bei der Ermittlung der weiter reichenden<br />
wirtschaftlichen Auswirkungen helfen sollen. Die Fragen lauten beispielsweise:<br />
100<br />
• Ist es wahrscheinlich, dass es zu Änderungen beim Wettbewerb innerhalb der EU kommen<br />
wird (beispielsweise bei der Menge der für nachgeschaltete Anwender und Verbraucher<br />
verfügbaren Produkte sowie der Zahl der Hersteller/Importeure, die diese Produkte liefern)?<br />
• Ist es wahrscheinlich, dass es zu Änderungen bei der Wettbewerbsfähigkeit außerhalb der<br />
EU kommen wird? (Würden z. B. die Auswirkungen im Szenarium der „Nicht-<br />
Verwendung“ Herstellern außerhalb der EU Vorteile verschaffen?)<br />
• Ist es wahrscheinlich, dass es zu Veränderungen im internationalen Handel kommen wird<br />
(beispielsweise bei den Handelsströmen zwischen EU- und Drittländern)?<br />
Um diese Fragen zu beantworten, ist in der Regel eine gewisse Analyse der relevanten Märkte<br />
erforderlich. Abschnitt 3.6.3 beinhaltet eine Beschreibung der Art der Analyse, anhand deren erfasst<br />
werden kann, ob weiter reichende wirtschaftliche Auswirkungen auf Handel, Wettbewerb und<br />
wirtschaftliche Entwicklung für die SEA relevant sein könnten.<br />
Da die meisten Stoffe global gehandelt werden, ist es in aller Regel wichtig, Auswirkungen auf<br />
Wettbewerb und Wettbewerbsfähigkeit (eine wesentliche Auswirkung) einer weiterführenden<br />
Bewertung zu unterziehen; allerdings kann dies nur als grober Indikator dienen, da jede in einem<br />
Zulassungsantrag erfasste Verwendung im Einzelfall zu prüfen ist. Auswirkungen wie Änderungen<br />
der Investitionsströme und des internationalem Handels sind nur dann für eine weiterführende<br />
Analyse relevant, wenn es wahrscheinlich ist, dass es zu signifikanten Auswirkungen auf die<br />
Wettbewerbsfähigkeit der Hersteller in der EU kommen wird (z. B., wenn infolge der<br />
Verweigerung der Zulassung – also im Szenarium der „Nicht-Verwendung“ – ein Firmensitz in der<br />
EU zu einem signifikanten Vorteil/Nachteil wird, der EU-Herstellern einen Vorteil/Nachteil<br />
gegenüber den Herstellern außerhalb der EU verschafft).<br />
29 Die Checklisten sind weder erschöpfend noch endgültig. Sie sollen als Orientierungshilfe dienen, um zu<br />
gewährleisten, dass bei der Analyse besonders relevante Auswirkungen und Aspekte berücksichtigt werden. In diesen<br />
Checklisten nicht aufgeführte Arten von Auswirkungen, die für den Zulassungsantrag relevant sind, sollten trotzdem<br />
berücksichtigt werden.