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Leitlinien zur Erstellung sozioökonomischer ... - ECHA - Europa

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SOZIOÖKONOMISCHE ANALYSE – ZULASSUNG<br />

DEWR, The Economic Value of Biodiversity: a scoping paper (Oktober 2003)<br />

OECD (2002), Technical Guidance Document on the use of Socio-Economic Analysis in Chemical<br />

Risk Management Decision Making<br />

OECD (2006), Cost-Benefit Analysis and the Environment Recent Developments (Kapitel 8 und<br />

Kapitel 9)<br />

C.3 Bekundete Präferenz<br />

Erläuterung der Methode<br />

Bekundete Präferenzen werden durch tatsächliche Entscheidungen der Konsumenten im Markt<br />

offenbart. Auf diesen Präferenzen basierende Monetarisierungsmethoden haben das gemeinsame<br />

Merkmal, dass sie Marktinformationen und Daten über das Marktverhalten nutzen, um den<br />

monetären Wert einer damit in Zusammenhang stehenden, nicht marktfähigen Auswirkung<br />

abzuleiten. In manchen Fällen werden die Ersetzungskosten als eine Form der bekundeten Präferenz<br />

herangezogen (z. B. für die Beseitigung zuvor entstandener Schäden). Im Folgenden werden die<br />

drei wichtigsten Ansätze <strong>zur</strong> Monetarisierung mittels bekundeter Präferenzen vorgestellt.<br />

Bei der hedonischen Preismessung <strong>zur</strong> Monetarisierung ökologischer Auswirkungen werden<br />

Surrogatmärkte herangezogen, um die monetären Werte der Umweltqualität zu ermitteln. Am<br />

häufigsten wird in diesem Zusammenhang der Immobilienmarkt genutzt. Die Immobilienpreise<br />

werden durch unterschiedliche Umweltbelastungen wie Luftschadstoffe und Lärm beeinträchtigt,<br />

die somit einen direkten Einfluss auf den Wert der Immobilien haben. Durch den Vergleich von<br />

Immobilien mit im Übrigen ähnlichen Merkmalen und die Bereinigung um alle nicht<br />

umweltbedingten Faktoren können Informationen über den Wohnungsmarkt genutzt werden, um<br />

die Zahlungsbereitschaft der Menschen für Umweltqualität zu schätzen.<br />

Mit der Reisekostenmethode kann von dem geschätzten Verhältnis zwischen den Besucherzahlen<br />

und den mit einem Besuch verbundenen Reisekosten eine Nachfragekurve für ein nicht<br />

marktfähiges Freizeit-/Tourismusgut abgeleitet werden, das von seinen Umweltbedingungen<br />

abhängig ist. Mit anderen Worten, durch die Untersuchung der Frage, wie viele Menschen bereit<br />

sind, für den Besuch eines Ortes zu bezahlen, kann ermittelt werden, welchen Wert sie dem Genuss<br />

des Aufenthalts an einem Ort beimessen.<br />

Die auf Vermeidungskosten und Defensivausgaben beruhenden Ansätze ähneln den beiden<br />

vorstehenden Methoden, unterscheiden sich jedoch darin von ihnen, dass sie auf das Verhalten des<br />

Einzelnen <strong>zur</strong> Vermeidung immaterieller Schäden abstellen. Möglicherweise kaufen Menschen<br />

Güter wie beispielsweise Helme, um das Verletzungsrisiko bei Unfällen zu verringern, oder<br />

Doppelglasscheiben, um den Verkehrslärm zu dämpfen. Dieses Verhalten offenbart wiederum den<br />

Wert, den sie diesen negativen Auswirkungen beimessen. Der Vermeidungskostenansatz wird in<br />

Abschnitt C.5 erläutert.<br />

Mögliche Zeitpunkte der Anwendung dieser Methode (im SEA-Verfahren)<br />

Auf bekundeten Präferenzen basierende Methoden dürften für eine SEA weniger hilfreich sein. Im<br />

Hinblick auf die Präferenzen für die Vermeidung der Exposition gegenüber chemischen Stoffen am<br />

Arbeitsplatz oder während des Endverbrauchs gibt es unter Umständen Beispiele, die herangezogen<br />

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