Leitlinien zur Erstellung sozioökonomischer ... - ECHA - Europa
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ANLAGE C: MONETARISIERUNGSMETHODEN<br />
Übertragung von Metawerten bietet. Die Meta-Analyse dürfte eine tragfähigere Grundlage für den<br />
Benefit Transfer bilden als Studien, die bestimmte Standorte zum Gegenstand haben.<br />
In dieser Studie werden die Werte verschiedener Freizeitaktivitäten zusammengefasst. Sie<br />
beinhaltet beispielsweise den Wert, der dem Schwimmen und Angeln beigemessen wird. Der<br />
monetäre Wohlfahrtsnutzen wird in USD pro Aktivitätstag pro Person angegeben. Der<br />
Durchschnittswert für das Schwimmen beträgt 21 USD pro Tag pro Person, während der<br />
Durchschnittswert für das Angeln mit 36 USD pro Tag pro Person angegeben wird. Eine<br />
Unsicherheit resultiert aus der Gesamtspannweite der Werte: Für das Angeln reichen sie von 2 USD<br />
bis hin zu 210 USD pro Tag pro Person. (Dies verdeutlicht die einem solchen Ansatz inhärenten<br />
Unsicherheiten; eine Unsicherheitsanalyse – vgl. Anlage F – dürfte daher wesentlicher Bestandteil<br />
jeder SEA sein, bei der Methoden des Benefit Transfer <strong>zur</strong> Anwendung kommen. Nach Möglichkeit<br />
könnte eine plausiblere Spanne herangezogen werden, z. B. ein gewichteter Durchschnitt oder ein<br />
Konfidenzintervall um einen Mittelwert.)<br />
Vor der Verwendung solcher Werte müssen die oben aufgeführten Fragen hinsichtlich der Eignung<br />
der Nutzenwerte für die Übertragung beantwortet werden.<br />
In diesem Falle stammen die Daten größtenteils aus nordamerikanischen Studien. Es ist also zu<br />
prüfen, ob diese Daten auf die EU anwendbar sind. Dabei sind zwei Aspekte relevant: 1) etwaige<br />
Unterschiede beim Einkommensniveau und 2) mögliche Unterschiede bei den Präferenzen für<br />
bestimmte Freizeitaktivitäten.<br />
In diesem Beispiel kann der Einkommensunterschied anhand der Differenz zwischen den Werten<br />
des Pro-Kopf-BIP in der EU und den USA festgestellt werden. Die BIP-Werte müssen auf der<br />
Kaufkraftparität (KKP) 41 basieren. Das heißt, es wird auf Unterschiede im Preisniveau abgehoben<br />
(ist das Pro-Kopf-BIP in Land A doppelt so hoch wie in Land B, wobei jedoch auch alle Preise für<br />
Waren und Dienstleistungen in Land A doppelt so hoch sind wie in Land B, so ist das KKPbereinigte<br />
Pro-Kopf-Einkommen in beiden Ländern gleich hoch).<br />
Legt man ferner die Annahme zugrunde, dass es keine Anhaltspunkte für etwaige konkrete<br />
Unterschiede bei den Präferenzen für diese Freizeitaktivitäten gibt, können die Werte verwendet<br />
werden.<br />
Für die Umrechnung der oben genannten Zahlungsbereitschaft von USD-Preisen des Jahres 1996 in<br />
EUR-Preise des Jahres 2007 werden die folgenden Schritte vollzogen:<br />
• Umrechnung von USD in EUR auf der Grundlage des Wechselkurses des Jahres 1996;<br />
• Anpassung der Werte entsprechend der Differenz zwischen den Haushaltseinkommen des<br />
Jahres 1996;<br />
• Anpassung der Werte aus dem Jahr 1996 an das Preisniveau 2007 unter Anwendung der EU-<br />
Inflationsraten für den Zeitraum 1996 bis 2007.<br />
Die Umrechnung der Schätzungen von einer Währung in die andere und von Preisen des<br />
Studienjahres in gegenwärtige Preise wird in Abschnitt 4.8 beschrieben. In diesem Beispiel gibt es<br />
einige Erschwernisse. Im Jahr 1996 war der Euro noch nicht als reale Währung eingeführt, sondern<br />
existierte in Form des ECU. Dessen Wert ist dem des Euro vergleichbar und wird daher<br />
41 Diese Bereinigung kann durch die Anwendung der von der OSZE ermittelten Kaufkraftparitäten vorgenommen<br />
werden (sollte sich die Internetadresse geändert haben, kann im Statistikportal der OSZE nach dem Thema PPP gesucht<br />
werden): http://www.oecd.org/department/0,3355,en_2649_34357_1_1_1_1_1,00.html.<br />
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