Leitlinien zur Erstellung sozioökonomischer ... - ECHA - Europa
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SOZIOÖKONOMISCHE ANALYSE – ZULASSUNG<br />
getragen oder über den Marktpreis an die nachgeschalteten Anwender weitergereicht.<br />
3. Informationen über die Bedrohung durch neue Marktteilnehmer<br />
Die Bedrohung durch neue Marktteilnehmer könnte zu einer Preissenkung führen. Erwirtschaften Hersteller (oder die<br />
Branche insgesamt) große Gewinne, so ermutigt dies neue Unternehmen, „in den Markt einzusteigen“ und zu<br />
versuchen, einen Teil der erzielten Gewinne zu übernehmen. Die Entscheidung eines potenziellen neuen<br />
Marktteilnehmers wird durch mehrere Faktoren beeinflusst, und in der Regel kann ein Großteil dieser Informationen<br />
durch Sekundärforschung und die Einbeziehung von Sachverständigen für die Branche erhoben werden.<br />
4. Bedrohung durch Alternativen<br />
In Abhängigkeit davon, wie real die Bedrohung durch Alternativen ist, könnte diese zu Preissenkungen führen. Eine<br />
reale Bedrohung sorgt wahrscheinlich für Preiselastizität, während eine geringe Gefahr durch Alternativen bedeutet,<br />
dass der Preis eher unelastisch sein dürfte. Einige dieser Informationen können bei Sachverständigen für die Branche<br />
oder durch Konsultation nachgeschalteter Anwender erhoben werden.<br />
Konkurrenz zwischen Wettbewerbern<br />
In einer Branche, in der keine oder kaum Unterschiede zwischen den Produkten bestehen und diese<br />
von einer großen Anzahl von Herstellern angeboten werden, herrscht ein starker Wettbewerb. In<br />
einer solchen Situation ist es schwieriger, zusätzliche Kosten an nachgeschaltete Anwender oder<br />
Endverbraucher weiter<strong>zur</strong>eichen, wenn die Wettbewerber von den Kostensteigerungen nicht<br />
betroffen sind. Wirkt sich der Effekt (durch die Rechtsvorschriften) auf die gesamte EU aus, haben<br />
Unternehmen in der EU unter Umständen die Möglichkeit, die Kosten weiterzugeben, sofern es im<br />
Markt keine Wettbewerber gibt, die Einfuhren aus Drittländern vornehmen können. Je größer der<br />
internationale Wettbewerb, desto schwieriger könnte es für in der EU ansässige Unternehmen sein,<br />
die Kosten an ihre Kunden weiterzugeben.<br />
Ist die Branche andererseits durch stärker spezialisierte Produkte gekennzeichnet und besteht die<br />
Möglichkeit, das Produkt eines Herstellers von dem seines Wettbewerbers zu unterscheiden, ist der<br />
Preis unter Umständen flexibler. In diesen Fällen hat das Unternehmen eher die Möglichkeit, die<br />
Kosten an seine Kunden weiter<strong>zur</strong>eichen. Gleichermaßen gilt: Je weniger ein Unternehmen im<br />
internationalen Wettbewerb steht, desto leichter kann es die Kosten an seine Kunden weitergeben.<br />
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TIPPS<br />
Für die Bewertung der Wettbewerbsfähigkeit hilfreiche Informationen<br />
Die Wettbewerbsfähigkeit ist ein Begriff für die vergleichende Bewertung der Fähigkeit und Leistung eines<br />
Unternehmens, eines Teilwirtschaftszweigs oder eines Landes im Hinblick auf den Verkauf und die Lieferung von<br />
Waren und/oder Dienstleistungen in einem bestimmten Markt. Im Folgenden werden Informationen genannt, die für<br />
die Bewertung der Wettbewerbsfähigkeit relevant sein können. In der Regel können einige dieser Informationen durch<br />
Sekundärforschung erhoben werden, allerdings ist der Großteil dieser Angaben ausschließlich direkt bei Herstellern<br />
und Wirtschaftsverbänden verfügbar.<br />
• Anzahl der Wettbewerber im Markt<br />
• Marktanteil der Wettbewerber<br />
• Wachstumsrate in der Branche<br />
• Marktaustrittsschranken, d. h. der Ausstieg aus der Branche verursacht Kosten<br />
• Produktdiversität der Wettbewerber: Produzieren/verkaufen sie ausschließlich diesen einen Stoff?<br />
• Produktdifferenzierung