Leitlinien zur Erstellung sozioökonomischer ... - ECHA - Europa
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SOZIOÖKONOMISCHE ANALYSE – ZULASSUNG<br />
meisten Fällen handelt es sich dabei um Auswirkungen auf die Beschäftigung, etwaige größere<br />
Auswirkungen, die aus Veränderungen im Beschäftigungsbereich resultieren (z. B. Änderungen bei<br />
den Arbeitsbedingungen, der beruflichen Zufriedenheit, der Ausbildung von Arbeitnehmern und der<br />
sozialen Sicherheit), und Änderungen der Lebensqualität (wie Änderungen bei der Verfügbarkeit<br />
und Qualität von Verbrauchsgütern). Weitere Einzelheiten zu sozialen Auswirkungen sind Kapitel 8<br />
der <strong>Leitlinien</strong> der Europäischen Kommission <strong>zur</strong> Folgenabschätzung 27 zu entnehmen.<br />
3.5.1 Schritt 3.1: Ermittlung der sozialen Auswirkungen<br />
Berücksichtigung von Beschäftigungseffekten in der SEA<br />
Beschäftigungseffekte sind wichtig, da sie sich auf die Verteilung auswirken. Sind bestimmte<br />
Gruppen von steigender Arbeitslosigkeit betroffen (beispielsweise wenn einige Geschäftstätigkeiten<br />
eingestellt oder in Drittländer verlagert werden), könnte dies als negative Auswirkung auf die<br />
Verteilungsgerechtigkeit betrachtet werden. Die Frage, ob das Beschäftigungsniveau insgesamt<br />
betroffen ist, stellt sich auf makroökonomischer Ebene. Hierzu wird Folgendes vorgeschlagen:<br />
• Kleinere Beschäftigungseffekte, die sich aus „marginalen“ Änderungen in der Geschäftstätigkeit<br />
eines bestimmten Unternehmens ergeben (indem es beispielsweise einen Stoff statt eines<br />
anderen verwendet), sollten nicht einbezogen werden, da sie im Rahmen der Analyse der<br />
wirtschaftlichen Auswirkungen berücksichtigt werden.<br />
• Beschäftigungseffekte, die durch eine bestimmte Tätigkeit verursacht werden, beispielsweise<br />
durch die Schließung einer Produktionslinie oder eines Unternehmens oder durch die<br />
Verlagerung der Produktion in ein Drittland, sollten geschätzt und als Verteilungseffekte<br />
berücksichtigt werden.<br />
Weitere relevante soziale Auswirkungen<br />
Gibt es größere Beschäftigungseffekte, die bestimmte Regionen und soziale Gruppen betreffen,<br />
könnte die Berücksichtigung dieser Auswirkungen relevant sein. 28 Die nicht erschöpfende Liste der<br />
sozialen Auswirkungen umfasst: Bildungsniveau der Beschäftigten, Unterstützung von Familien,<br />
Kinderarbeit, Zwangsarbeit, Löhne und Gehälter, Kriterien der Internationalen Arbeitsorganisation<br />
(IAO) für gute Arbeit, Qualitätsfaktoren, Lieferantenbewertung, soziale Sicherheit,<br />
Teilzeitbeschäftigung, Gleichstellung der Geschlechter, Praktikanten, Streiks und Aussperrungen<br />
sowie Qualifikationen der Beschäftigten.<br />
Eine weitere wichtige soziale Auswirkung betrifft die Änderungen bei der „Wohlfahrt“ der<br />
Verbraucher. Wirtschaftswissenschaftler beschreiben mit diesem Begriff das Wohlbefinden des<br />
Einzelnen oder der Gesellschaft. Somit können hier natürlich viele Faktoren eine Rolle spielen.<br />
Beispielsweise vermissen unter Umständen manche Verbraucher die Befriedigung<br />
(Wirtschaftswissenschaftler bevorzugen hier den Begriff „Nutzen“), die ihnen die Verwendung<br />
eines Produkts verschafft. Auch eine Veränderung hinsichtlich der Qualität eines Produkts (z. B.,<br />
wenn es weniger langlebig ist oder nicht in gleicher Weise verwendet werden kann wie zuvor) kann<br />
27 Europäische Kommission (2009), <strong>Leitlinien</strong> <strong>zur</strong> Folgenabschätzung, 15. Januar 2009, S. 40-42.<br />
28 Kapitel 8 in Europäische Kommission (2009), <strong>Leitlinien</strong> <strong>zur</strong> Folgenabschätzung, 15. Januar 2009, S. 40-42 bietet<br />
eine umfassendere Auflistung der sozialen Auswirkungen, die für die Ableitung einer tragfähigen Schlussfolgerung<br />
relevant sein könnten.<br />
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