Leitlinien zur Erstellung sozioökonomischer ... - ECHA - Europa
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SOZIOÖKONOMISCHE ANALYSE – ZULASSUNG<br />
Anwendung der Methode<br />
Der erste Schritt der Vermeidungskosten-Methode ist die Bewertung der erbrachten Umwelt- oder<br />
sonstigen Leistungen. Hierzu werden die relevanten Leistungen spezifiziert, wobei auch ermittelt<br />
wird, wie, für wen und auf welchen Ebenen sie erbracht werden. In einem zweiten Schritt wird der<br />
potenziell auftretende Schaden geschätzt, entweder auf Jahresbasis oder für einen bestimmten<br />
Zeitraum. Schließlich wird der monetäre Wert des potenziellen Schadens oder der Betrag berechnet,<br />
den die Menschen aufwenden, um einen solchen Schaden zu vermeiden.<br />
Mögliche Schwierigkeiten bei der Anwendung dieser Methode<br />
• Die angefallenen Kosten sind in der Regel kein präzises Maß für den erzielten Nutzen. Dies<br />
widerspricht einer der wichtigsten Annahmen dieser Methode. Daher sollte dieser Ansatz nur<br />
als Ultima Ratio verwendet werden, da soziale Präferenzen für Ökosystemleistungen oder das<br />
Verhalten der Menschen im Falle des Fehlens dieser Leistungen nicht berücksichtigt werden.<br />
• Die Methode ist unter Umständen inkohärent, da insbesondere auf nationaler Ebene nur wenige<br />
umweltrelevante Maßnahmen und Vorschriften ausschließlich auf Kosten-Nutzen-Vergleichen<br />
basieren. Somit ist es möglich, dass die Kosten einer Schutzmaßnahme deren Nutzen für die<br />
Gesellschaft übersteigen oder unterschreiten.<br />
• Diese Methode sollte nur dann herangezogen werden, wenn die Gesellschaft ihre<br />
Zahlungsbereitschaft für die Investition in irgendeiner Weise zum Ausdruck gebracht hat (z. B.<br />
indem den Ausgaben für die Investition zugestimmt wurde). Andernfalls gibt es keinen<br />
Hinweis darauf, dass der Wert der Güter oder Leistungen, die der betroffenen<br />
Bevölkerungsgruppe von der ökologischen Ressource <strong>zur</strong> Verfügung gestellt werden, größer ist<br />
als die geschätzten Kosten der Maßnahme.<br />
Mögliche Zeitpunkte der Anwendung dieser Methode (im SEA-Verfahren)<br />
Die Vermeidungskosten-Methode könnte für die Monetarisierung von Auswirkungen genutzt<br />
werden, wenn eine EU-weite Zielvorgabe dafür sorgt, dass die Erhöhung oder Senkung der<br />
Emissionen eines Stoffes durch Änderungen in anderen Sektoren kompensiert werden müsste. Sie<br />
empfiehlt sich im Hinblick auf die Emissionen von CO2 und anderen Treibhausgasen, für die es<br />
nahezu unmöglich ist, eine sinnvolle Schadensschätzung vorzunehmen; vgl. Abschnitt 3.4.4 dieses<br />
<strong>Leitlinien</strong>dokuments.<br />
Quellen für weitere Informationen über diese Methode<br />
Ecosystem Valuation, Methods, Section 5: Damage Cost Avoided, Replacement Cost, and<br />
Substitute Cost Methods<br />
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