Leitlinien zur Erstellung sozioökonomischer ... - ECHA - Europa
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SOZIOÖKONOMISCHE ANALYSE – ZULASSUNG<br />
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• In der Herstellung: Natürlich werden die mit dem in Anhang XIV aufgeführten Stoff und<br />
anderen in dessen Herstellungsprozess verwendeten/erzeugten Stoffen einhergehenden<br />
Emissionen/Expositionen/Auswirkungen <strong>zur</strong>ückgehen. Übernimmt beispielsweise im<br />
Szenarium der „Nicht-Verwendung“ ein ungeeigneter Alternativstoff die Funktion(en) des<br />
in Anhang XIV aufgeführten Stoffes, kommt es zu höheren Emissionen dieses<br />
Alternativstoffes sowie zu höheren Emissionen anderer Stoffe, die während der Herstellung<br />
verwendet/erzeugt werden.<br />
• In der nachgeschalteten Lieferkette: Prüfung der gesundheitlichen und ökologischen<br />
Auswirkungen der Nicht-Verwendung des in Anhang XIV aufgeführten Stoffes und, sofern<br />
die Verwendung ungeeigneter Alternativstoffe/-technologien eine wahrscheinliche Reaktion<br />
darstellt, der Frage, in welchem Maße dies geringere, höhere oder neue Emissionen<br />
und/oder einen veränderten Ressourcenverbrauch und/oder eine veränderte Exposition der<br />
Verbraucher/Beschäftigten auslösen wird.<br />
• In anderen betroffenen Lieferketten: Wird die Herstellung einer anderen Technologie,<br />
welche die Funktion(en) des in Anhang XIV aufgeführten Stoffes übernimmt, einen<br />
geringeren oder höheren Energiebedarf erfordern, und werden in den entsprechenden<br />
Verarbeitungsschritten andere Emissionen reduziert oder erhöht?<br />
• Insgesamt werden eine Reduzierung der mit dem in Anhang XIV aufgeführten Stoff<br />
einhergehenden Emissionen/Expositionen/Auswirkungen und ein Anstieg der unmittelbar<br />
mit der(den) möglichen Alternative(n) in Zusammenhang stehenden Emissionen zu<br />
verzeichnen sein. Allerdings können auf allen Stufen der Lieferkette die Auswirkungen<br />
hinsichtlich der Emissionen anderer Stoffe und anderer Arten von Auswirkungen (z. B. des<br />
Energieverbrauchs) je nach den konkreten Umständen potenziell steigen oder sinken.<br />
Führt die Verweigerung der Zulassung <strong>zur</strong> Verwendung eines ungeeigneten Alternativstoffes,<br />
sollten die Lieferketten berücksichtigt werden, die diese Alternative herstellen und verwenden<br />
(einschließlich der Lebensendstufen). Sofern Informationen benötigt werden und verfügbar sind,<br />
umfasst die Vorgehensweise die Untersuchung der Herstellung der Rohstoffe, der Herstellung der<br />
beiden Stoffe, der Verwendung der beiden Stoffe in den Lieferketten und der endgültigen<br />
Entsorgung etwaiger Produkte nachgeschalteter Anwender. Es ist zu beachten, dass es im<br />
Szenarium der „Nicht-Verwendung“ unter Umständen mehr als einen Alternativstoff gibt.<br />
Impliziert das Szenarium der „Nicht-Verwendung“ die Verwendung einer Alternativtechnologie,<br />
wird ähnlich vorgegangen. Die Lieferkette der Alternativtechnologie sollte einbezogen werden.<br />
Beispielsweise sollten Überlegungen dazu angestellt werden, ob es Ausrüstungen gibt, deren<br />
Herstellung signifikante Emissionen oder andere Auswirkungen verursacht (einschließlich der für<br />
die Ausrüstung verwendeten Rohstoffe).<br />
Führt die Nicht-Verwendung zu einem Verlust der Funktion, sollte überlegt werden, ob das Fehlen<br />
dieser Funktion Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt hätte (wie z. B. ein<br />
erhöhtes Brand- und Unfallrisiko).<br />
In welchem Umfang eine Analyse der verschiedenen Lieferketten vorgenommen werden muss,<br />
sollte davon abhängen, welche Gesamtdetailtiefe wahrscheinlich praktikabel ist und in einem<br />
angemessenen Verhältnis zu einem Nachweis der relevanten Auswirkungen des Szenariums der<br />
„Nicht-Verwendung“ steht.