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Kronikarz a historyk Atuty i słabości regionalnej historiografii

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den, 1 was auf der polnischen Seite durch den in legitimatorischer Absicht<br />

verwendeten Terminus von den „wiedergewonnenen Gebieten“<br />

(ziemie odzyskane) noch zusätzlich untermauert wurde.<br />

Doch gestaltet sich die Sachlage im Fall Oberschlesiens noch erheblich<br />

komplizierter: Anders als etwa in Pommern mit seiner bis 1945<br />

nahezu geschlossen deutschen Bevölkerung sprach in Oberschlesien<br />

bis ins 20. Jahrhundert hinein die Mehrheit der Bevölkerung, insbesondere<br />

auf dem östlichen Oderufer, von Haus aus nicht etwa deutsch,<br />

sondern bediente sich eines etwas altertümlichen slawisch­polnischen<br />

Dialekts, 2 der – von deutscher Seite einst gern verächtlich als „Wasserpolnisch“<br />

tituliert – in der historischen bzw. linguistischen Forschung<br />

1 Zu dieser Problematik vgl. W. Kessler, Zwischen Deutschland und Polen. Zu Geschichte<br />

und Geschichtsschreibung des preußischen Ostens und polnischen Westens,<br />

(in:) Deutschlands Osten – Polens Westen. Vergleichende Studien zur geschichtlichen<br />

Landeskunde, hrsg. von M. Weber, Frankfurt a. M. 2001, („Mitteleuropa – Osteuropa“,<br />

2), S. 31­81; J. Hackmann, Deutschlands Osten, Polens Westen als Problem der Geschichtsschreibung.<br />

Anmerkungen zu einer vergleichenden Historiographiegeschichte,<br />

Ebd., S. 209­235.<br />

2 Noch bei der letzten, methodisch durchaus umstrittenen preußischen Volkszählung<br />

vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges hatten 1910 53% der Einwohner des (mit „Oberschlesien“<br />

in der Regel in eins gesetzten) schlesischen Regierungsbezirks Oppeln das<br />

Polnische und nur 40% das Deutsche als Muttersprache angegeben, während weitere<br />

4% sich als „zweisprachig“ deklariert hatten.<br />

Współczesno ć<br />

Roland Gehrke<br />

Kontinuität<br />

und Wandel<br />

der Regionalgeschichtsschreibung<br />

in Deutschland

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