Kronikarz a historyk Atuty i słabości regionalnej historiografii

Es ist selbstverständlich nicht so, dass die geschichtliche Landeskunde
als wissenschaftliches Konzept die Kontroversen um die deutsche
Ostsiedlung zwischen deutschen und polnischen Historikern erst
ausgelöst hätte. Solche Kontroversen reichten weit zurück. Aber sie
verstärkten sich offensichtlich auch deshalb, weil man mit der engen
Verbindung von Kulturraumforschung und Volkstumsbegriff über eine
wissenschaftlich überlegene und schwer anzugreifende Argumentationsbasis
zu verfügen meinte. Erst in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg ist
es trotz der Vertriebenenproblematik gelungen, diese verhängnisvolle
Verbindung aufzubrechen und das Verhältnis zwischen deutschen und
polnischen wie tschechischen Historikern zu normalisieren. Es sind vor
allem mehrere Tagungen des „Konstanzer Arbeitskreises für mittelalterliche
Geschichte“ in den sechziger Jahren gewesen, die dieses Wandel
eingeleitet haben. Dazu ist festzuhalten, dass der „Konstanzer Arbeitskreis“,
der in der deutschen Mittelalterforschung eine zentrale Stellung
einnimmt, sich zu jener Zeit zu einem ganz wesentlichen Teil der landesgeschichtlichen
Forschung verpflichtet sah und dass es prominente
Vertreter der geschichtlichen Landeskunde wie etwa Walter Schlesinger
gewesen sind, die diese Tagungen initiiert und den Wandel gefördert haben.
Heute, insbesondere nach der Wende von 1989/90 bestehen kaum
noch Probleme im Gespräch und in der Kooperation der Landeshistoriker
der verschiedenen Nationalitäten und diese Tagung hier in Cieszyn
ist – wie ich meine – ein gutes Beispiel dafür,
Pomiędzy tradycją
a nowoczesno cią
Peter Johanek
Landes- und
Regionalgeschichte
in Deutschland
und Österreich