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Kronikarz a historyk Atuty i słabości regionalnej historiografii

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Zufällen dynastischer Familien­ und Erbteilungspolitik verdanken, Ziel<br />

war selbstverständlich auch nicht die Geschichte der Dynastien und des<br />

Staates in den Grenzen der modernen Länder und Provinzen. Hermann<br />

Aubin hat solche Ziele in seinen theoretischen Schriften geradezu ausgeschlossen,<br />

und ein anderer Vertreter der historischen Landesforschung,<br />

der Geograph Friedrich Metz hat in den dreißiger Jahren pointiert und<br />

polemisch geäußert, man habe lange genug Fürstengeschichte statt<br />

deutscher Volksgeschichte geschrieben. Aubin selbst sprach davon, dass<br />

die Verfahrensweise der geschichtlichen Landeskunde einen „Einblick<br />

in die Dynamik kultureller Massenbewegungen“ geben soll.<br />

Dieses Konzept hat positive wie negative Wirkungen gezeigt. Zuerst<br />

ist von den negativen zu sprechen, da sie die historische Forschung<br />

über Ostmitteleuropa in besonderer Weise betroffen haben. Die Begriffe<br />

„Volksgeschichte“ und „Kulturraum“ waren von vornherein für eine politische<br />

Instrumentalisierung anfällig. Dieses Instrument ist sehr bald<br />

genutzt worden, um politische Ansprüche, vor allem auch territorialer<br />

Art anzumelden und durchzusetzen. Dabei erwies sich die Verbindung<br />

des Volksgedankens und der Vorstellung von Kulturräumen als eine<br />

sehr wirkungskräftige Mixtur, da sie es zu erlauben schien, scheinbar<br />

willkürlich gesetzte, oft aber historisch gewachsene territoriale Grenzen<br />

in Frage zu stellen und auf diese Weise politische Ansprüche zu begründen.<br />

Diese Instrumentalisierung zeigte sich sehr bald in der Innenpolitik<br />

des Deutschen Reichs, besonders bei der geplanten so genannten<br />

Pomiędzy tradycją<br />

a nowoczesno cią<br />

Peter Johanek<br />

Landes- und<br />

Regionalgeschichte<br />

in Deutschland<br />

und Österreich

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