Kronikarz a historyk Atuty i słabości regionalnej historiografii

matbüchern nicht nur die Schrecken der jüngsten (NS­)Vergangenheit,
sondern, soweit es die oberschlesischen Kreise und Orte betrifft, 26 auch
der traditionell bilinguale Charakter der Region weitgehend ignoriert,
andererseits wird auf die Artikulation aktueller politischer Forderungskataloge
im Sinne der Vertriebenenverbände in der Regel verzichtet. Die
Heimatbücher und vom Ansatz her vergleichbare populärwissenschaftliche
Sammelwerke und Überblicksdarstellungen durchweht vielmehr
das eher melancholische Bestreben, „die Erinnerung an das deutsche
Oberschlesien zu bewahren“. 27
Dabei stand die Vertriebenenliteratur in den ersten zwei Jahrzehnten
der Bundesrepublik durchaus nicht isoliert da, vielmehr bestanden
enge Verbindungen zur fachwissenschaftlichen Forschung. Über eine
Vielzahl wissenschaftlicher Institutionen, von denen als prominentestes
Beispiel an dieser Stelle nur das Marburger Herder-Institut genannt
sei, etablierte sich eine spezifische Forschungslandschaft, die personell
wie inhaltlich an die Ostforschung der Zwischenkriegszeit nahtlos anknüpfen
und sich über den einschlägigen Paragraphen 96 des Bundesvertriebenen­
und Flüchtlingsgesetzes auch finanziell breiter Förderung
26 Eine kleine Auswahlbibliographie nieder­ und oberschlesischer Heimatbücher bei
W. Kessler, Orts- und Heimatgeschichte (wie Anm. 25), S. 444­447.
27 So das Vorwort von H. Groß, Bedeutende Oberschlesier. Kurzbiographien, Dülmen
1995, S. XII. Der Band versammelt knapp 300 Biogramme aus allen Lebensbereichen
vom Hochmittelalter bis in die Gegenwart.
Współczesno ć
Roland Gehrke
Kontinuität
und Wandel
der Regionalgeschichtsschreibung
in Deutschland
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