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Kronikarz a historyk Atuty i słabości regionalnej historiografii

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gleich drei Nationalstaaten aufgeteilt war und seine Geschichte somit<br />

auch eine „tschechische Dimension“ hat. 7<br />

Gerade vor diesem Hintergrund ist die grundlegende Frage zu klären,<br />

wie weit Oberschlesien überhaupt als eine klar abgrenzbare „Region“<br />

anzusprechen ist. Auch vor 1740 war das Land keine dynastische Einheit<br />

gewesen, vielmehr eine Art Fürstenbund mit einer eigenen, territorial<br />

aber fließenden Binnenstruktur innerhalb der böhmischen Krone.<br />

Doch selbst wenn man sich auf den im 18. Jahrhundert preußischen<br />

gewordenen Teil beschränkt, bleiben Probleme, da die historischen keineswegs<br />

mit den neuen administrativen Grenzen übereinstimmten. 8 In<br />

Anlehnung an Manfred Alexander erscheint es daher sinnvoll, den Regionsbegriff<br />

im Falle Oberschlesiens unter Berücksichtigung historischer,<br />

linguistischer und sozialer Kriterien sowie mentaler Einstellungen und<br />

Identitäten möglichst „pragmatisch“ – sprich: möglichst weit – anzuwenden,<br />

9 um so der Gefahr einer nationalen Engführung zu entgehen.<br />

Allerdings ist hier einschränkend zu ergänzen, daß die deutsche Forschung,<br />

die Gegenstand der folgenden Betrachtung sein soll, ihr Augenmerk<br />

auch nach 1945 ganz überwiegend auf das bis 1922 bzw. 1945 zu<br />

7 M. Alexander, Oberschlesien im 20. Jahrhundert (wie Anm. 5), S. 466.<br />

8 Die preußische Provinz Schlesien wurde nach 1815 (von West nach Ost) in die Regierungsbezirke<br />

Liegnitz, Breslau und Oppeln aufgeteilt, wobei der letztere im Westen<br />

auch Gebiete umfaßte, die vormals nicht Bestandteil des „historischen“ Oberschlesiens<br />

gewesen waren.<br />

9 M. Alexander, Oberschlesien im 20. Jahrhundert (wie Anm. 5), S. 466, 468f.<br />

Współczesno ć<br />

Roland Gehrke<br />

Kontinuität<br />

und Wandel<br />

der Regionalgeschichtsschreibung<br />

in Deutschland

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