Kronikarz a historyk Atuty i słabości regionalnej historiografii

erfreuen konnte. 28 Die aus der Forschungsliteratur der fünfziger und
sechziger Jahre sprechende Betonung der rechtmäßigen Zugehörigkeit
der Oder­Neiße­Gebiete zu Deutschland las sich dabei wie eine direkte
Antwort auf die polnische „Westforschung“, die – gleichfalls in institutioneller
Kontinuität zur Zwischenkriegszeit – die Westausdehnung Polens
unter Rückgriff auf den Piastenmythos mit einer Vielzahl wissenschaftlicher
Studien und populärer Traktate historisch zu legitimieren
trachtete. 29
Bezüglich Oberschlesiens blieb in dieser Konstellation der Blick fast
ausschließlich auf die jüngste Vergangenheit gerichtet: Beide Seiten
kehrten umstandslos in die geistigen Schützengräben des Abstimmungskampfes
von 1919­1921 zurück. Auf deutscher Seite fand dies seinen
Ausdruck beispielsweise in einer stark dämonisierenden Biographie des
28 Vgl. J. Hackmann, Deutsche Ostforschung und Geschichtswissenschaft, (in:) Deutsche
Ostforschung und polnische Westforschung im Spannungsfeld von Wissenschaft
und Politik. Disziplinen im Vergleich, hrsg. von J. M. Piskorski, Osnabrück 2002,
(„Deutsche Ostforschung und polnische Westforschung“, 1), S. 25­45; T. Kleindienst,
Zwischen Politik und Wissenschaft: Die bundesgeförderte Ost(europa)forschung, (in:)
Geschichtsschreibung zu den böhmischen Ländern im 20. Jahrhundert. Wissenschaftstraditionen,
Institutionen, Diskurse. Vorträge der Tagungen des Collegium Carolinum
in Bad Wiessee vom 21. bis 23. November 2003 und vom 12. bis 14. November
2004, hrsg. von C. Brenner, München 2006, („Bad Wiesseer Tagungen des
Collegium Carolinum“, 28), S. 317­344.
29 J. Hackmann, Strukturen und Institutionen der polnischen Westforschung (1918-1960),
„Zeitschrift für Ostmitteleuropa­Forschung“, 50: 2001, S. 230­255.
Współczesno ć
Roland Gehrke
Kontinuität
und Wandel
der Regionalgeschichtsschreibung
in Deutschland