Kronikarz a historyk Atuty i słabości regionalnej historiografii

nalgeschichtlichen Zuschreibungen aber natürlich vor allem auch eine
Funktion als religiöser Gedächtnisort sowohl für deutsch­ als auch für
polnischsprachige Schlesier besitzt. 64 Jedenfalls wird an diesem einen
Beispiel klar, daß der Versuch, Regionalgeschichte als Teil der Nationalgeschichte
aufzufassen, im oberschlesischen Fall noch fraglicher ist als
anderswo, ja im Grunde fast absurd wirkt.
VI.
In dieser Erkenntnis ist die Wissenschaft der Politik jedenfalls um
Lichtjahre voraus. Ungeachtet der gerade in der aktuellen Gegenwart
erheblichen politischen Belastungen im deutsch­polnischen Verhältnis
und auch ungeachtet nach wie vor etwas verschiedener Wissenschaftskulturen
in beiden Ländern existiert längst eine enge grenzüberschreitende
Forschungskooperation der Landes­ und Regionalhistoriker,
die auf zahlreichen gemeinsamen Tagungen zu den unterschiedlichsten
Themengebieten widerspiegelt. Viele der in diesem Beitrag zitierten und
in Deutschland erschienenen Sammelbände enthalten so selbstverständlich
Beiträge von polnischen oder auch tschechischen Kollegen, daß es
im Grunde schwerfällt, sie überhaupt noch einer „deutschen“ Regionalgeschichtsschreibung
zuzuordnen. Mit dieser Feststellung sollen
64 Vgl. J. Haubold-Stolle, Der heilige Berg Oberschlesiens – der Sankt Annaberg als Erinnerungsort,
(in:) Schlesische Erinnerungsorte (wie Anm. 25), S. 201­220.
Współczesno ć
Roland Gehrke
Kontinuität
und Wandel
der Regionalgeschichtsschreibung
in Deutschland
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