Kronikarz a historyk Atuty i słabości regionalnej historiografii

sischen Historiker Pierre Nora stammt die These, daß sich das kollektive
Gedächtnis einer sozialen Gruppe an bestimmten „Erinnerungsorten“
(lieux de mémoire) kristallisiert, 61 was Aleida Assmann ihrerseits
zu dem Terminus von den „Erinnerungsräumen“ variiert hat. 62 Das
entsprechende Konzept wurde in der jüngeren Literatur schon vielfach
aufgegriffen 63 und erscheint besonders für solche Regionen interessant,
in denen es – wie in Oberschlesien – zum einen ein Nebeneinander national
verschieden zugeordneter Erinnerungsorte gibt, zum anderen
aber auch die national ganz unterschiedliche Aneignung ein und desselben
Ortes. Als treffendes oberschlesisches Beispiel kann hier der St.
Annaberg dienen, auf dem bis 1945 des Sieges deutscher Selbstschutzverbände
über polnische Freischärler, nach 1945 dann der polnischen
Aufstände gedacht wurde, der als Wallfahrtsort jenseits dieser natio-
61 In der deutschen Fassung: P. Nora, Zwischen Geschichte und Gedächtnis, 2. Ausg.,
Frankfurt a. M. 1998 (1. Ausg.: Berlin 1990).
62 A. Assmann, Erinnerungsräume. Formen und Wandlungen des kulturellen Gedächtnisses,
München 1998.
63 Einem ähnlichen Ansatz verpflichtet – wenn auch ohne theoretischen Überbau – ist
im Grunde schon G. Grundmann, Stätten der Erinnerung in Schlesien. Grabmale und
Denkmäler aus acht Jahrhunderten. Konstanz – Stuttgart 1964, („Schriften des Kopernikuskreises“,
7); aus der jüngeren Literatur die Sammelbände: Transnationale Gedächtnisorte
in Zentraleuropa, hrsg. von M. Csaký, J. Le Rider, M. Sommer, Innsbruck
2002, („Gedächtnis – Erinnerung – Identität“, 1); Gedächtnisorte in Osteuropa. Vergangenheiten
auf dem Prüfstand, hrsg. von R. Jaworski, J. Kusber, L. Steindorff, Frankfurt
a. M. u. a. 2003, („Kieler Werkstücke“, Reihe F: „Beiträge zur osteuropäischen
Geschichte“, 6); Schlesische Erinnerungsorte (wie Anm. 25).
Współczesno ć
Roland Gehrke
Kontinuität
und Wandel
der Regionalgeschichtsschreibung
in Deutschland
0