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Kronikarz a historyk Atuty i słabości regionalnej historiografii

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Noch ein anderer Aspekt ist abschließend zu betrachten: Zeitgleich<br />

mit dem vorstehend skizzierten Paradigmenwechsel in der fachwissenschaftlichen<br />

Regionalgeschichtsschreibung zu den ehemaligen deutschen<br />

Ostgebieten werden auch die Konsequenzen des Generationswechsels<br />

spürbar: Der „natürliche“ Rezipientenkreis der ostdeutschen<br />

Heimatliteratur, deren Autoren bis 1945 selbst ja nahezu ausschließlich<br />

„Einheimische“ gewesen waren, verschwindet langsam aber sicher. Vor<br />

allem die jüngeren Schlesienhistoriker in Deutschland – der Autor dieser<br />

Zeilen ist hierfür ein Beispiel – bearbeiteten ihren Gegenstand nicht länger<br />

aus persönlichen Bindungen oder familiären Traditionen, sondern<br />

aus einem übergeordneten Forschungsinteresse heraus. Gegenüber der<br />

„normalen“ Landesgeschichte, die noch immer mehrheitlich von „Landeskindern“<br />

betrieben wird, kann sich das, was die Unvoreingenommenheit<br />

des eigenen Blicks angeht, letztlich sogar als Vorteil erweisen.<br />

Doch auch nach dem absehbaren Ende der „Heimatbuch“­Literatur<br />

sollte die Regionalgeschichte jenseits aller hochtrabenden Methodendiskussion<br />

das sogenannte „breite Publikum“ nicht völlig aus den Augen<br />

verlieren, sondern es mit gut lesbaren, wissenschaftlich aber trotzdem<br />

fundierten Darstellungen gezielt ansprechen. Schließlich ist es ein alarmierender<br />

Befund, daß die Kenntnisse über die ostmitteleuropäischen<br />

Nachbarstaaten und ihre teilweise von der deutschen Kultur geprägten<br />

Regionen bei der Masse der Bevölkerung in Deutschland mittlerweile<br />

gegen Null tendieren. Erwähnt sei in diesem Zusammenhang das seit<br />

Współczesno ć<br />

Roland Gehrke<br />

Kontinuität<br />

und Wandel<br />

der Regionalgeschichtsschreibung<br />

in Deutschland<br />

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