Kronikarz a historyk Atuty i słabości regionalnej historiografii

Distanz vermag den Umstand zu erklären, daß jenes Feld, das man im
weitesten Sinne unter das Rubrum Heimatgeschichte fassen könnte,
nach 1945 mehr denn je zum Tummelplatz von Hobby­ und Amateurhistorikern
wurde, von Stadt­ und Dorfchronisten, Familien­ und Ahnenforschern,
die sich ihrem Gegenstand zwar mit großem Engagement,
aber eben häufig auch vollkommen unberührt von wissenschaftlichen
Methodendiskussionen näherten. Als eine der wesentlichen Aufgaben
der modernen Regionalgeschichte ließe es sich mithin bezeichnen, die
Heimatgeschichte verstärkt wissenschaftlich zu begleiten und sie „vor
Borniertheit und Ideologie zu schützen“. 22
III.
Daß der Heimatbegriff gerade vor dem Hintergrund von Flucht und
Vertreibung aus den Oder­Neiße­Gebieten nach 1945 eine gänzlich
neue, politisch aufgeladene Bedeutung erlangte, sichtbar vor allem in
dem nicht nur von den Vertriebenenverbänden lautstark postulierten
„Recht auf die Heimat“ als der Schlußfolgerung aus dem Vertreibungsschicksal
von Millionen, bedarf kaum der Erwähnung. Doch wie schon
angesprochen, bildet Oberschlesien aufgrund seiner spezifischen ethnisch­sprachlichen
Gemengelage in dieser Beziehung einen Sonderfall.
Anders als Niederschlesien und Pommern, die sich nach Kriegsende
22 C.-H. Hauptmeyer, Heimatgeschichte heute (wie Anm. 19), S. 91.
Współczesno ć
Roland Gehrke
Kontinuität
und Wandel
der Regionalgeschichtsschreibung
in Deutschland