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Technikentwicklung und Unternehmensorganisation - ISF München

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3.5 Bedingungen unternehmerischer FuE-Strategien<br />

Die planmäßige Entfaltung von Wissenschaft <strong>und</strong> Technologie im privaten<br />

Sektor <strong>und</strong> das entsprechende Anwachsen industrieller FuE-Potentiale<br />

führten nicht nur zu Veränderungen der Organisation wissenschaftlicher<br />

Forschung, sondern berührten auch die Konzeption der Unternehmenspolitik.<br />

Anders formuliert: Die systematische Produktion neuen Wissens<br />

<strong>und</strong> neuer Technologien erforderte auf innovative Arbeitsprozesse bezogene<br />

Planungs- <strong>und</strong> Kontrollstrategien, erlaubte aber auch neue, auf den<br />

Markt gerichtete Wettbewerbsstrategien. Mit der Inkorporation technischwissenschaftlicher<br />

Arbeitszusammenhänge <strong>und</strong> des dazugehörigen Personals<br />

strebten die Unternehmen eine Erhöhung ihres innovatorischen Potentials<br />

an, um sich den Unsicherheiten der außerbetrieblichen Technologieentwicklung<br />

zu entziehen <strong>und</strong> technologisch begründete Konkurrenzvorteile<br />

zu erringen. Durch eine hinter dem Rücken der Akteure sich vollziehende<br />

Verallgemeinerung dieser Strategie wurde das Erreichen dieses<br />

intendierten Ziels jedoch immer wieder in Frage gestellt.<br />

Das betriebliche Vermögen, wissenschaftliches <strong>und</strong> technologisches Wissen<br />

zu erzeugen, in neue Produkte umzusetzen <strong>und</strong> diese zu vermarkten,<br />

wurde in den science based industries zu einem maßgeblichen Mittel der<br />

Konkurrenz.<br />

"Preiskonkurrenz wird damit tendenziell ersetzt durch 'qualitativen', auf<br />

Produktgestaltung <strong>und</strong> Produktdifferenzierung beruhenden Wettbewerb.<br />

Daraus entwickeln sich einerseits die auf scheinbare Produktdifferenzierung<br />

abzielenden, den Gebrauchswert der Produkte überhaupt nicht tangierenden<br />

manipulativen Marktstrategien, andererseits wurzelt hier der<br />

Zwang, durch Aufnahme neuer Produkte oder die 'Verbesserung' bestehender<br />

marktstrategische Vorteile zu erringen, die von den Konkurrenten -<br />

anders als bei Preisveränderungen - kurzfristig nicht eingeholt werden<br />

können" (Hirsch 1974, S. 180).<br />

Der von den Konkurrenzbedingungen herrührende Zwang zur fortwährenden<br />

Produktinnovation sorgt allerdings in wichtigen Bereichen für eine<br />

Steigerung des Entwicklungstempos technologischer Neuerungen <strong>und</strong> für<br />

ein rascheres Veralten bestehender Produkte (s.u.).<br />

"Die mit der wissenschaftlichen induzierten Innovation gegebene Chance<br />

der Gewinnverbesserung wird durch den beschleunigten Produktinnovationszyklus<br />

zum erhöhten Risiko des Verlustes" (Rammert 1983, S. 104).<br />

Bieber/Möll (1993): <strong>Technikentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Unternehmensorganisation</strong>.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-67890

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