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Technikentwicklung und Unternehmensorganisation - ISF München

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trieben, weshalb viertens im Bereich Forschung <strong>und</strong> Entwicklung das Personal<br />

um ca. 20 % aufgestockt wird. Diese Fakten, die, wie erwähnt, dem<br />

Beitrag von Düll <strong>und</strong> Bechtle so nicht zu entnehmen sind, lassen sich als<br />

Hinweise darauf interpretieren, daß die Reorganisation eines kompletten<br />

Teilkonzerns (<strong>und</strong> der hier genannte ist kein Einzelfall) nicht allein auf die<br />

Steigerung der Produktivität durch extensivere Nutzung der economies of<br />

scale <strong>und</strong> einer Steigerung der Flexibilität durch flexible Standardisierung<br />

abzielt. Dieser Umbau soll nämlich auch dazu dienen, qua Organisationsstrukturveränderung<br />

<strong>und</strong> Ausbau der innovativen Potentiale des Unternehmens<br />

die Produktivität in bezug auf die Erzeugung neuer Produkte<br />

(<strong>und</strong> wohl auch neuer Produktionsverfahren) zu erhöhen. Es geht dabei<br />

nicht nur darum, den Anforderungen des Marktes nach einer umfassenden,<br />

technologisch anspruchsvollen Produktpalette nachzukommen, sondern<br />

auch darum, die durch den Konzernzusammenschluß möglicherweise<br />

auftretenden Innovationsrisiken (wie z.B. überflüssige Doppelentwicklungen)<br />

effektiv in den Griff zu bekommen. 36<br />

Der Ausbau der FuE-Potentiale<br />

<strong>und</strong> ihre Konzentration an einem Ort soll also dem Zweck dienen, in kürzerer<br />

Zeit <strong>und</strong> mit weniger Kosten als bisher üblich neue Produkte entwickeln<br />

zu können. In diesem Zusammenhang hat demnach nicht nur das<br />

Interesse des Topmanagements an der Koordinierungsfunktion (Düll,<br />

Bechtle 1988, S. 99), sondern auch an einer verstärkten Planungs- <strong>und</strong><br />

Kontrollkapazität zur Reduzierung von Innovationsrisiken ein Rolle gespielt.<br />

Als Resümee unserer Rekonstruktion der Ansätze des <strong>ISF</strong> <strong>und</strong> des SOFI<br />

läßt sich festhalten, daß beide Lesarten systemischer Rationalisierung<br />

durch die Konzentration der Analyse auf die angestammten Untersuchungsbereiche<br />

<strong>und</strong> durch das Festhalten an überkommenen Theorietraditionen<br />

die Möglichkeiten verschenken, die im Begriff der systemischen<br />

Rationalisierung prinzipiell angelegt sind. Nun könnte der Schluß naheliegen,<br />

man müsse nur das Konzept der systemischen Rationalisierung mit<br />

"Produktions-Dominante" mit dem Konzept systemischer Rationalisierung<br />

mit "Zirkulations-Dominante" verknüpfen, um zu einem wirklich integrati-<br />

36 Die Notwendigkeit der Reorganisation von Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsabteilungen<br />

ergibt sich in letzter Zeit immer häufiger aus der Tatsache, daß Unternehmen<br />

sich zusammenschließen oder zusammengeschlossen werden, weil es<br />

einem oder beiden Partnern auf die innovativen Potentiale des anderen ankommt<br />

oder weil ein Zusammenschluß erfolgt, um die Innovationsrisiken auf<br />

mehrere Schultern zu verteilen (s. Kapitel 9).<br />

Bieber/Möll (1993): <strong>Technikentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Unternehmensorganisation</strong>.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-67890

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