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Technikentwicklung und Unternehmensorganisation - ISF München

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ware) haben wir versucht deutlich zu machen, daß wichtige Produktinnovationen<br />

häufig nur noch im Rahmen externer Arrangements entwickelt,<br />

gefertigt <strong>und</strong> vertrieben werden können. Dadurch entstehen Unternehmen<br />

neuer Größenordnung <strong>und</strong> internationale "Netzwerke" (s. Abschnitt 9.7),<br />

in denen FuE, Produktion <strong>und</strong> Vertrieb mit jeweils unterschiedlichen<br />

Schwerpunkten organisiert werden. 75<br />

Damit verändern sich auch die Konkurrenzverhältnisse,<br />

<strong>und</strong> zwar selbst dann, wenn es nicht zu verbindlichen,<br />

durch Kapitalverflechtung abgesicherten Kooperationsvereinbarungen<br />

zwischen großen Unternehmen kommt. Insbesondere in Bereichen, in<br />

denen komplexe Systemtechnologien entwickelt werden, haben kleinere<br />

<strong>und</strong> mittlere Unternehmen kaum noch eine Chance, unabhängig von<br />

großen Konzernen in diese äußerst lukrativen Märkte einzusteigen. Da die<br />

Innovationskosten hier in astronomische Größenordnungen hineinwachsen,<br />

ist mit neuen Marktstrukturen zu rechnen, in denen kleine <strong>und</strong> mittlere<br />

Unternehmen entweder auf die Rolle von Zulieferern oder auf die<br />

von Produzenten von Komponenten (Peripheriegeräte etc.) reduziert werden.<br />

9.3 Joint-ventures<br />

Zwischen rein marktvermittelten Kooperationen einerseits <strong>und</strong> denjenigen<br />

Formen der Kooperation, die auf eine Integration fremder Unternehmen<br />

in die eigene Hierarchie hinauslaufen andererseits, ist das jointventure<br />

zu verorten. In einem joint-venture werden die ausgegliederten<br />

Unternehmensfunktionen auf eine zu diesem Zweck anzugliedernde oder<br />

auszugründende Einheit übertragen. Auch diese Kooperationsform dient<br />

nicht ausschließlich der Bewältigung des Innovationsrisikos, sondern, wie<br />

bei den bereits abgehandelten Kooperationsformen, zumeist auch der Bewältigung<br />

anderer Risiken. Der Vorteil im Vergleich zu anderen Kooperationsformen<br />

scheint darin zu liegen, daß durch ein joint-venture versucht<br />

werden kann, die Risiken der Externalisierung bezüglich der strategischen<br />

Ziele <strong>und</strong> des Know-how-Transfers zu minimieren, indem der Know-how-<br />

Transfer auf Dauer institutionalisiert wird. Kooperationsformen, die in<br />

75 Daß diese neuen Formen der <strong>Unternehmensorganisation</strong> für die betroffenen<br />

Lohnabhängigen, Betriebsräte <strong>und</strong> Gewerkschaften immer schwerer zu durchschauen<br />

sind, sei hier nur am Rande erwähnt (Sauer 1989; Deiß 1988).<br />

Bieber/Möll (1993): <strong>Technikentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Unternehmensorganisation</strong>.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-67890

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