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Technikentwicklung und Unternehmensorganisation - ISF München

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wesens in der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland - führte, eine nicht zu unterschätzende<br />

Rolle (vgl. Bieber 1982).<br />

9.4.1 Beteiligungen<br />

Beteiligungen ermöglichen den Zugriff auf Potentiale der jeweils beteiligten<br />

Unternehmen. Des öfteren erwachsen hieraus Kooperationen (AT&T<br />

- Olivetti) oder vollständige Übernahmen (Daimler-Benz - AEG). Beteiligungen<br />

stellen somit nicht nur bloße Vermögenszuwächse dar, sondern<br />

sind in andere unternehmerische Strategien wie Erhöhung der Marktpräsenz<br />

oder Zugriff auf FuE-Potentiale <strong>und</strong> Know-how eingebettet. Kleinere<br />

Beteiligungen an Unternehmen in bestimmten Ländern erklären sich zudem<br />

aus Auflagen der jeweiligen Regierungen, die für inländische Unternehmen<br />

Mehrheitsbeteiligungen vorschreiben. Oft dienen sie auch dazu,<br />

den Zugang zu öffentlichen Aufträgen zu sichern, wenn dieser nur mit nationalen<br />

Partnern möglich ist (Post, Energie- <strong>und</strong> Nachrichtentechnik). Im<br />

Unterschied zu Akquisitionen ist hier die Verfügungsmacht über Produktionsmittel<br />

unter Umständen mit wesentlich weniger Kapital möglich, die<br />

alleinige Verfügung jedoch nicht vollständig sichergestellt. Aber auch bei<br />

diesen Formen der Kooperation wird eine Strategie der simultanen Bewältigung<br />

von Innovations- <strong>und</strong> Nachfragerisiko deutlich.<br />

Es ist durchaus nicht zufällig, daß die folgenden Beispiele alle aus sog.<br />

"High-Tech"-Bereichen der Elektro- <strong>und</strong> Elektronikindustrie kommen.<br />

Hier sind nicht nur alle Formen loser Kopplung von Unternehmen, sondern<br />

auch verbindlichere Kooperationsweisen anzutreffen.<br />

Zum Jahreswechsel 1987/88 erhöhte Bosch seine Beteiligung an der ANT Backnang<br />

auf 81,6 % (Verkauf der Mannesmann-Anteile) <strong>und</strong> übernahm Telenorma (TN) zu<br />

100 %. Beide Unternehmen waren ehemalige Töchter der AEG. Der Einstieg<br />

Boschs in die Telekommunikation verdankt sich damit der Krise der AEG. Die Zusammenarbeit<br />

von Bosch mit Töchterunternehmen von AEG führte schließlich - sobald<br />

die Gelegenheit günstig war - zu deren Erwerb. Im Jahre 1988 beteiligte sich<br />

Bosch schließlich an der Telekommunikations-Sparte von Jeumont Schneider, dem<br />

zweitgrößten Unternehmen auf dem französischen Telekommunikationsmarkt. 84<br />

Schon 1985 gab es ein Kooperationsabkommen zwischen Schneider <strong>und</strong> Bosch über<br />

84 Telenorma jetzt ganz bei Bosch, Börsen-Zeitung 8.1.88. AEG gibt die restlichen<br />

Telenorma-Anteile ab, Handelsblatt 8.1.88. Schneider sells control of telecom<br />

side to Bosch, Financial Times 31.12.87.<br />

Bieber/Möll (1993): <strong>Technikentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Unternehmensorganisation</strong>.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-67890

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