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Technikentwicklung und Unternehmensorganisation - ISF München

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der Produktionsabteilungen bei der Realisierung geforderter Produktmodifikationen.<br />

Insbesondere die aus den Problemen der Fertigungsüberleitung<br />

resultierenden zeitlichen Verzögerungen des Produktionsanlaufs, die<br />

in bestimmten Bereichen den kommerziellen Erfolg des Produkts in Frage<br />

stellen können, rücken gegenwärtig immer stärker in den Blickpunkt. Zumindest<br />

in den einschlägigen Publikationen der Wirtschaftspresse <strong>und</strong> der<br />

betriebswirtschaftlichen Fachliteratur wird vor allem der über die Konkurrenzbedingungen<br />

vermittelte Zeitdruck angeführt, der den bislang üblichen<br />

Weg, erst nach beendeter Produktentwicklung die Lösung der Fertigungsprobleme<br />

anzugehen, obsolet mache. Das "strategische Trilemma des<br />

Technologiemanagements" (Bleicher 1990), also die Verkürzung der Produktlebenszeiten<br />

bei gleichzeitiger Verlängerung der Entwicklungsdauer<br />

<strong>und</strong> damit einhergehender Expansion der FuE-Kosten (s. Abschnitt 3.4.2),<br />

habe Zeit immer mehr zu einer strategischen Ressource werden lassen.<br />

8.2 Der Faktor "Zeit" im Innovationsprozeß<br />

Folgt man den Ausführungen der einschlägigen Autoren, dann sind wir<br />

gegenwärtig Zeugen eines Bedeutungswandels klassischer Wettbewerbsparameter,<br />

der sich in einer neuen Rangfolge zwischen den Variablen Kosten,<br />

Qualität <strong>und</strong> Zeit niederschlägt:<br />

"Das Management im FuE-Bereich muß dem Leistungsfaktor Zeit heute<br />

vielfach Priorität vor anderen Zielen wie Kosten <strong>und</strong> Qualität einräumen.<br />

Während bislang nach Markteinführung i.d.R. von zunächst steigenden<br />

Marktpreisen ausgegangen werden konnte, wird in Zukunft eher eine stetig<br />

fallende Preistendenz die Wettbewerbssituation kennzeichnen. Darüber<br />

hinaus ist mit tendenziell geringeren Absatzmengen (Verringerung der<br />

Stückzahl), die in kürzerer Zeit erreicht werden müssen, zu rechnen. Neben<br />

weiteren Faktoren weisen diese Tendenzen darauf hin, daß in Zukunft<br />

vor allem die Entwicklungszeit für neue Produkte <strong>und</strong> der zeitgerechte<br />

Markteintritt über den Erfolg bzw. Mißerfolg einer Unternehmung entscheidenden<br />

Einfluß nehmen werden (...)" (Reichwald 1989, S. 316; Hervorhebungen<br />

von uns - DB/GM).<br />

Die Bedeutung kurzer Entwicklungszeiten für das Geschäftsergebnis wird<br />

am Beispiel hausinterner Modellrechnungen der Siemens AG deutlich<br />

(Abb. 8.1).<br />

Bieber/Möll (1993): <strong>Technikentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Unternehmensorganisation</strong>.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-67890

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