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Technikentwicklung und Unternehmensorganisation - ISF München

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1. Einleitung<br />

"Mit Gr<strong>und</strong> kann daher behauptet werden, daß die industriesoziologische<br />

Forschung sich aufgr<strong>und</strong> ihrer Festlegungen<br />

bislang gegenüber Veränderungen ihres Gegenstandsbereichs<br />

immunisiert, sofern sie ihr Gegenstands<strong>und</strong><br />

Problemverständnis berühren, ohne sich der verheerenden<br />

Folgen bewußt zu werden, die sich daraus längerfristig<br />

für den Bestand der Disziplin ergeben."<br />

(Brandt 1984, S. 205)<br />

1.1 Gr<strong>und</strong>annahmen <strong>und</strong> Engführungen der Industriesoziologie<br />

Nicht nur in der ökonomischen <strong>und</strong> politologischen Diskussion, sondern<br />

auch in der Industriesoziologie gilt es fast schon als Allgemeinplatz, daß<br />

das bislang vorherrschende Modell industrieller Massenproduktion in eine<br />

Krise geraten ist (vgl. Piore, Sabel 1984; Kern, Schumann 1984; Aglietta<br />

1979; Hirsch, Roth 1986). Auch Autoren, die weiterhin von der Dominanz<br />

industriell-kapitalistischer Massenproduktion ausgehen, konstatieren einen<br />

einschneidenden Wechsel vorherrschender Rationalisierungsstrategien,<br />

<strong>und</strong> zwar in Richtung auf eine "systemische Rationalisierung" (Altmann<br />

u.a. 1986; Baethge, Oberbeck 1986; ähnlich Child 1985). Gemeinsam<br />

ist den genannten Ansätzen, daß sie, wenn auch mit sehr unterschiedlichen<br />

Begründungen, eine Krise oder gar das Ende der "tayloristischen Syndromatik"<br />

(Bechtle, Lutz 1989) konstatieren <strong>und</strong>, wiederum unter Rückgriff<br />

auf sehr unterschiedliche Argumentationsmuster, den Übergang zu neuen<br />

Formen der Organisation gesellschaftlicher Arbeit postulieren.<br />

Weitere Gemeinsamkeiten lassen sich, zumindest für den engeren Bereich<br />

der Industriesoziologie, auf der Ebene unausgewiesener (weil den Autoren<br />

selbstverständlicher) Gr<strong>und</strong>annahmen festhalten. So wird in aller Regel<br />

von der vorherrschenden Stellung des Prozesses der unmittelbaren Produktion<br />

in Industrieunternehmen ausgegangen. Nur vereinzelt finden die<br />

sogenannten "indirekt produktiven Funktionen" in der materiellen Produktion<br />

die Aufmerksamkeit der industriesoziologischen Forschung (vgl.<br />

Bieber/Möll (1993): <strong>Technikentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Unternehmensorganisation</strong>.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-67890

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