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Technikentwicklung und Unternehmensorganisation - ISF München

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eilen Innovationsprozessen. Dementsprechend kann auch die Funktion<br />

des Managements sinnvollerweise nicht mehr auf die Planung <strong>und</strong> Kontrolle<br />

des Arbeitsprozesses reduziert werden.<br />

(b) Systemische Rationalisierungsmaßnahmen dürfen nicht verkürzt als<br />

technische Rationalisierungsprozesse begriffen werden. Zwar spielen der<br />

Einsatz von I&K-Technologien <strong>und</strong> die Ansätze zur datentechnischen Integration<br />

hierbei unbestreitbar eine wesentliche Rolle. Deshalb darf jedoch<br />

die Bedeutung der organisationsstrukturellen Maßnahmen bei der<br />

Restrukturierung unternehmensinterner <strong>und</strong> unternehmensübergreifender<br />

Funktionen <strong>und</strong> Abläufe nicht unterschätzt werden.<br />

(c) Systemische Rationalisierung setzt nicht notwendigerweise eine systematische<br />

<strong>und</strong> umfassende Planung voraus, obwohl sie Implikationen für<br />

alle Teilbereiche der <strong>Unternehmensorganisation</strong> haben kann. Von daher<br />

können z.B. Veränderungen auf der Ebene des Arbeitsprozesses durchaus<br />

eher Nebenfolge anstatt Resultat bewußter Managementstrategien sein.<br />

(d) Ganz allgemein sollten deshalb Unternehmensstrategien nicht von<br />

vornherein als Ausfluß bewußter <strong>und</strong> beständiger Zielverfolgung konzipiert<br />

werden (müssen). Ohne die Frage nach dem Ausmaß an Stringenz,<br />

mit dem das Management bestimmte Strategien verfolgt, auszuschließen,<br />

kann Strategie als modus operandi der Unternehmensführung verstanden<br />

werden, der sich auch unabhängig von kohärenten Entscheidungen entwickelt<br />

<strong>und</strong> Realitätsmächtigkeit erlangt (Littler 1987). In dieser Perspektive<br />

werden Strategien eher (von außen) rekonstruiert als (innerhalb des<br />

Managements) rational konstruiert.<br />

10.7 Zur Entwicklung der sozialwissenschaftlichen Technikforschung<br />

Es gehört mittlerweile zum guten Ton innerhalb der industriesoziologischen<br />

Zunft, jeglicher Form des technologischen Determinismus eine<br />

deutliche Absage zu erteilen. Seit der Entdeckung des Umstandes, daß<br />

identische Technologien mit sehr unterschiedlichen Formen der Arbeitsteilung<br />

<strong>und</strong> Arbeitsorganisation sowie mit verschiedenen Personal- <strong>und</strong><br />

Qualifikationsstrukturen kombiniert werden können, hat sich die For-<br />

Bieber/Möll (1993): <strong>Technikentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Unternehmensorganisation</strong>.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-67890

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