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Technikentwicklung und Unternehmensorganisation - ISF München

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ses, also auch für Forschung <strong>und</strong> Entwicklung, genutzt werden. So können<br />

etwa<br />

"bereits in der Definitionsphase eines Produktes, in der vielleicht außer<br />

spekulativ definierter Funktionen noch nichts Konkretes vorhanden ist,<br />

Fertigungsplaner, Werkstoffspezialisten, Software-Spezialisten hinzugezogen<br />

werden; ebenso potentielle Zulieferanten" (Schönwald 1989, S. 35).<br />

Im folgenden sollen zwei der genannten Funktionsgruppen näher betrachtet<br />

<strong>und</strong> am Beispiel der Zulieferer- <strong>und</strong> der Werkstoffproblematik einigen<br />

Implikationen nachgegangen werden, die sich beim Einsatz dieser Form<br />

des Entwicklungsmanagements ergeben.<br />

8.4 Simultaneous Engineering <strong>und</strong> Zulieferer<br />

Unter bestimmten Voraussetzungen (z.B. bei komplexen Produkten mit<br />

hohen Stückzahlen <strong>und</strong>/oder geringer Fertigungstiefe) werden Hersteller<br />

von Produktionseinrichtungen <strong>und</strong> Zulieferer von Komponenten in die<br />

Arbeit der internen Projektgruppe einbezogen. Dadurch verändern sich<br />

nachhaltig die Abnehmer-Zulieferer-Beziehungen. So werden etwa klassische<br />

Formen der Auftragsvergabe, bei denen der Preiswettbewerb zwischen<br />

verschiedenen Anbietern im Vordergr<strong>und</strong> steht, dysfunktional, da<br />

bei Simultaneous Engineering-Projekten zunächst nur vage Vorstellungen<br />

über das künftige Produkt <strong>und</strong> dessen Herstellungsprozeß existieren.<br />

Außerdem steht aus der Sicht des Produktherstellers dem Zugewinn an<br />

Know-how durch die frühzeitige Hinzuziehung von Zulieferanten das Risiko<br />

gegenüber, seine neuen Produktideen bereits zu einem frühen Zeitpunkt<br />

fremden Unternehmen gegenüber offenlegen zu müssen. In der zwischenbetrieblichen<br />

Arbeitsteilung werden deshalb neue Formen der Koordination<br />

divergierender Interessen durchgesetzt, die die Funktion haben<br />

(sollen), das System-Know-how des Abnehmers gegenüber dem Zulieferer<br />

zu schützen <strong>und</strong> zugleich die Abhängigkeit des Zulieferanten vom Abnehmer<br />

zu sichern.<br />

Zwar gibt es gegenwärtig in fast allen großen Unternehmen Bemühungen,<br />

die Fertigungstiefe zu reduzieren. Eine noch offene Frage ist allerdings, ob<br />

dies auch von einer generellen Reduzierung der Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungstiefe<br />

begleitet wird. Zumindest einige Großunternehmen versu-<br />

Bieber/Möll (1993): <strong>Technikentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Unternehmensorganisation</strong>.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-67890

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