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Technikentwicklung und Unternehmensorganisation - ISF München

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Wissen (<strong>und</strong> auf die Abteilungen, die dieses bereitstellen) verzichten können<br />

(Freeman 1974). Mittlerweile lassen sich jedoch Mechanismen identifizieren<br />

("gesteuerte Autonomie" <strong>und</strong> "systemische Beherrschung"), die<br />

eine dauerhafte <strong>und</strong> verläßliche Kooperation zwischen Unternehmen verschiedener<br />

(oder sogar gleicher) ökonomischer Potenz sicherstellen.<br />

Dementsprechend mußte unsere Ausgangshypothese, die für die Zukunft<br />

einen Trend in Richtung (Re-)Internalisierung behauptete (vgl. Bieber,<br />

Brandt, Möll 1987), modifiziert werden. Zumindest diejenigen Formen der<br />

Kooperation, die man als "vertikale" bezeichnen könnte, also die Beziehungen<br />

zwischen Groß- <strong>und</strong> Kleinunternehmen, sind häufig auch in lockeren<br />

Kooperationsverbünden so eindeutig im Interesse der Großunternehmen<br />

gestaltet, daß eine Übernahme der Kleinunternehmen gar nicht notwendig<br />

erscheint (vgl. Brandt 1986b, S. 110 ff.). Welche der möglichen<br />

Strategien zur Verringerung des Innovationsrisikos - Verstärkung der Externalisierung<br />

oder Reinternalisierung - sich in welchem Bereich der Elektro-<br />

<strong>und</strong> Elektronikindustrie jedoch letztlich durchsetzen wird, ist eine<br />

Frage, die sich nur im Rahmen umfassender empirischer Forschungen beantworten<br />

ließe.<br />

Neben dem Innovationsrisiko haben Unternehmen auch mit Nachfrage<strong>und</strong><br />

Ineffizienzrisiken zu kämpfen. Die Bedeutung dieser "Risiken" bzw.<br />

"strategischen Herausforderungen" für die Unternehmen wurde bereits in<br />

anderem Zusammenhang (s. Abschnitt 3.6) aus der Perspektive von Unternehmen<br />

bzw. aus der Sicht des (Top-)Managements diskutiert. Dabei<br />

war deutlich geworden, daß diese Risiken zwar strukturell in den Funktionsprinzipien<br />

kapitalistischer Gesellschaften verankert sind, also je schon<br />

Gr<strong>und</strong>probleme von Unternehmen darstellen, die auf unsicheren Märkten<br />

agieren. Zugleich war jedoch auch deutlich geworden, daß diese in historisch<br />

unterschiedlichen Formen auftreten. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> haben<br />

wir die These vertreten, daß in der derzeitigen historischen Situation die<br />

Zukunftschancen von Unternehmen angesichts verschärfter Weltmarktkonkurrenz,<br />

erhöhtem Kostendruck <strong>und</strong> beschleunigtem wissenschaftlichtechnischem<br />

Wandel in hohem Maße von ihren Fähigkeiten abhängen,<br />

technische Innovationen zu erzeugen <strong>und</strong> kommerziell zu verwerten. Die<br />

Generierung neuer Technologien <strong>und</strong> die erfolgreiche Einführung derselben<br />

auf dem Markt rücken demzufolge zunehmend ins Zentrum unternehmerischer<br />

Strategien (s. Kapitel 7 <strong>und</strong> 8).<br />

Bieber/Möll (1993): <strong>Technikentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Unternehmensorganisation</strong>.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-67890

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