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Technikentwicklung und Unternehmensorganisation - ISF München

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je bestimmten Modi der Regulation (spezifische institutionelle Formen<br />

<strong>und</strong> gesellschaftliche Normen) einander ablösen, ohne daß dadurch notwendigerweise<br />

die kapitalistische Produktionsweise insgesamt bedroht<br />

wäre. Die Gestalt einer neuen gesellschaftlichen Formation ist freilich ex<br />

ante unbestimmt <strong>und</strong> hängt, wie Brandt im Anschluß an Hirsch <strong>und</strong> Roth<br />

(1986) betont, von den politischen <strong>und</strong> ökonomischen Kräfteverhältnissen<br />

<strong>und</strong> dem Ausgang der entsprechenden sozialen Auseinandersetzungen ab.<br />

Derartige Konflikte können zwar in einer Übergangsphase den Bestand<br />

des Kapitalismus prinzipiell gefährden. Bezogen auf die aktuelle Entwicklung<br />

gilt den Regulationstheoretikern die gegenwärtige Transformation<br />

des durch Massenproduktion <strong>und</strong> Massenkonsum standardisierter Güter<br />

gekennzeichneten fordistischen Akkumulationsregimes jedoch als Strukturbruch,<br />

der die an das Waren- <strong>und</strong> Lohnverhältnis geb<strong>und</strong>ene Identität<br />

des Kapitalismus nicht in Frage stellt. Insofern kann der Regulationsansatz<br />

als Versuch verstanden werden, die "historische Plastizität <strong>und</strong> Regenerationsfähigkeit<br />

des modernen Kapitalismus" (Brandt) zum Thema zu<br />

machen.<br />

In seiner Auseinandersetzung mit Piore <strong>und</strong> Sabel wird deutlich, daß es<br />

diese Gr<strong>und</strong>ausrichtung war, die Brandt an den Analysen der Regulationsschule<br />

faszinierte, wenn er auch ihren tentativen <strong>und</strong> skizzenhaften Charakter<br />

nicht verkannte: Die von Vertretern dieser Schule vorgelegten Arbeiten<br />

hätten aber anders als die Piore/Sabelsche Studie in theoretisch<br />

f<strong>und</strong>ierter Weise deutlich machen können, daß die im Zuge der Restrukturierung<br />

des überkommenden Systems der Massenproduktion zu registrierenden<br />

"Veränderungen der nach wie vor wirksamen Logik der Kapitalverwertung<br />

gehorchen <strong>und</strong> darauf ausgerichtet sind, die Subsumtion aller Arbeits- <strong>und</strong><br />

Lebensverhältnisse unter die Anforderungen der Kapitalakkumulation neu<br />

zu begründen, auch wenn die Regulationsformen, auf die die Subsumtion<br />

sich stützt, nicht eindeutig vorgezeichnet sind" (Brandt 1986b, S. 118).<br />

Hielt Brandt somit an der Unerläßlichkeit einer Theorie der Subsumtion<br />

fest, betonte er andererseits das Erfordernis, diese "im Sinn einer historischen<br />

Kapitalismustheorie zu revidieren, die auch die Brüche noch erfaßt,<br />

durch die hindurch die Entwicklungslogik des Kapitalismus sich durchsetzt"<br />

(ebd., S. 119). Als die "Aufgabe einer adäquaten Kapitalismustheorie,<br />

die sich auch weiterhin als Subsumtionstheorie versteht", sah er<br />

schließlich an, genau diese Reproduktionsmechanismen <strong>und</strong> Regulations-<br />

Bieber/Möll (1993): <strong>Technikentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Unternehmensorganisation</strong>.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-67890

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