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Technikentwicklung und Unternehmensorganisation - ISF München

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ung, dann standen in einer ersten Phase der Innovationsforschung, die als<br />

"Ereignis-Geschichtsbeschreibung" bezeichnet wird, einzelne Erfindungen<br />

<strong>und</strong> Erfinder im Zentrum der Untersuchungen. In der sich anschließenden<br />

Periode wurde die Bedeutung von Organisationen, vor allem von Industrieunternehmen<br />

<strong>und</strong> ihren FuE-Potentialen hervorgehoben, 19<br />

während<br />

man neuerdings das Augenmerk auf umfassende Innovationssysteme 20<br />

richtet. In dieser Abfolge macht sich die wachsende Komplexität der<br />

Technikerzeugung in fortgeschrittenen Industriegesellschaften geltend,<br />

ohne daß man freilich deshalb sagen könnte, für die Ebene einzelner Organisationen<br />

existierten bereits im ausreichendem Maße Erkenntnisse, auf<br />

die beim Übergang auf die nächsthöhere Komplexitätsebene problemlos<br />

zurückgegriffen werden könnte. Außerdem sind die Bemühungen, einen<br />

Kooperationszusammenhang zwischen Staat, Wissenschaft <strong>und</strong> Industrie<br />

in Fragen der Forschungs- <strong>und</strong> Technologiepolitik zu etablieren, nicht<br />

ganz neu. Festzustellen wäre demnach auf dieser Ebene, was sich ggf. innerhalb<br />

<strong>und</strong> zwischen diesen drei Sektoren im Hinblick auf Institutionalisierungs-<br />

<strong>und</strong> Kooperationsformen bei der wissenschaftlich basierten<br />

Technologieentwicklung geändert hat. Überprüft werden könnten in diesem<br />

Zusammenhang dann z.B. Thesen, die eine Tendenz zur Einschränkung<br />

von marktfernen Forschungsaktivitäten in den Unternehmen bei<br />

gleichzeitiger Delegation derartiger Aufgaben an Universitäten <strong>und</strong> unabhängige<br />

Forschungsinstitute behaupten.<br />

19 Shrum sieht folgende Mängel dieser Ansätze: "At best, the firm-basedview is an<br />

'organization set' (Evan) approach to the problem. Direct relations between a<br />

focal organization and other organizations are considered but indirect linkages<br />

and potentially important relations among these organizations are generally<br />

ignored. The view is incomplete in treating firmsas autonomous actors in conceiving<br />

and carrying an innovation to term, when much of the activity of knowledge<br />

production is carried on in quite a different context. The event-history<br />

view, on the other hand, tends to focus on individuals and intellectual developments<br />

to the exclusion of social and organizational facts" (Shrum 1985, S. 8).<br />

20 Diese Innovationssysteme werden von Shrum auch als technische Systeme bezeichnet:<br />

"A technical system may be defined as a centrally administered network<br />

of actors (organizational as well as individual) oriented toward the achievement<br />

of a set of related technological objectives. It is, in essence, an organization<br />

for producing innovation, an entity which specializes in collective problem solving<br />

(ebd., S. 15).<br />

Bieber/Möll (1993): <strong>Technikentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Unternehmensorganisation</strong>.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-67890

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