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Technikentwicklung und Unternehmensorganisation - ISF München

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wird, der diese Beschränkung auf bestimmte Marktsegmente notwendig<br />

mache (s. Kapitel 7). Nach unserer Einschätzung wird sich die zukünftige<br />

Entwicklung so darstellen, daß die "ganz Großen" wie Siemens, Bosch oder<br />

andere im Weltmaßstab konkurrierende Unternehmen kaufen, was ihnen<br />

an zusätzlichen Produktionslinien sinnvoll erscheint, um in großem Maßstab<br />

"economies of scope" <strong>und</strong> "economies of scale" zu realisieren, während<br />

diejenigen, die mangels Masse nicht mithalten können, sich zu Spezialanbietern<br />

entwickeln werden. 7<br />

Die Verhältnisse auf dem Welt-Elektromarkt<br />

sind aber, nicht zuletzt durch vielfältige Formen der Kooperation<br />

konkurrierender Unternehmen (s. Kapitel 9), zur Zeit kaum dazu angetan,<br />

langfristig gültige Entwicklungstrends antizipieren zu wollen: So ist es jedoch<br />

durchaus zweifelhaft, ob beispielsweise Siemens seine "Universal-<br />

Strategie" auf Dauer wird aufrechterhalten können. Diese Frage, wiewohl<br />

von einigem Interesse auch für (zukünftige) Branchenanalysen, muß hier<br />

offen bleiben. Trotz der notierten Probleme erscheint es uns sinnvoll, diejenigen<br />

Unternehmen als zur Elektroindustrie zugehörig zu definieren, die<br />

zur Einflußsphäre der internationalen Universalunternehmen gehören.<br />

52 Die Bedeutung der Elektroindustrie<br />

Zwar gehört die Elektroindustrie nicht zu den Wegbereitern der ersten<br />

Phase der industriellen Revolution <strong>und</strong> sie war auch nicht in nennenswertem<br />

Umfang an ihr beteiligt. Sie hat aber in Deutschland etwa seit Beginn<br />

dieses Jahrh<strong>und</strong>erts kontinuierlich an Bedeutung gewonnen <strong>und</strong> einen, nur<br />

mit dem Straßenfahrzeugbau <strong>und</strong> der Chemischen Industrie vergleichbaren<br />

Aufschwung genommen. Die zweite Phase der industriellen Revolution<br />

kann mit einer Ausdifferenzierung wissenschaftlich-technischer Abteilungen<br />

innerhalb der <strong>Unternehmensorganisation</strong> in Verbindung gebracht<br />

werden, <strong>und</strong> zwar auch <strong>und</strong> gerade in der Elektroindustrie (s. Abschnitt<br />

3.4). In einer dritten Phase der industriellen Revolution schließlich<br />

werden aufgr<strong>und</strong> der Fortschritte auf dem Gebiet der Mikroelektronik die<br />

in der Elektro- <strong>und</strong> Elektronikindustrie produzierten Innovationen stärker<br />

als je zuvor zur Produktionsvoraussetzung anderer Branchen. Gleichzeitig<br />

ist die Elektroindustrie selbst in hohem Maße Anwender der von ihr ent-<br />

7 Dies impliziert durchaus, daß sie sich auch von bestimmten Märkten zurückziehen.<br />

Bieber/Möll (1993): <strong>Technikentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Unternehmensorganisation</strong>.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-67890

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