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Technikentwicklung und Unternehmensorganisation - ISF München

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So hat er beispielsweise durchaus nicht nur Stefan Breuer <strong>und</strong> Klaus-<br />

Dieter Oetzel im Auge, wenn er festhält, daß "die Frankfurter nicht immer<br />

der ihnen angestammten Neigung widerstanden (haben), sich eine totalisierte<br />

<strong>und</strong> apokalyptische Version der Subsumtionstheorie zu eigen zu<br />

machen, <strong>und</strong> die reelle Subsumtion der Arbeit unter das Kapital als einen<br />

stetig fortschreitenden <strong>und</strong> sich vollendenden Prozeß zu begreifen"<br />

(Brandt 1984, S. 201).<br />

Bei den Versuchen der Modifikation <strong>und</strong> Präzisierung subsumtionstheoretischer<br />

Annahmen standen nach unserer Auffassung vor allem zwei<br />

Aspekte im Vordergr<strong>und</strong>: Zum einen wurden die Aussagen zum Verhältnis<br />

von Markt- <strong>und</strong> Zeitökonomie mehrfach reformuliert, zum anderen<br />

sind erhebliche Anstrengungen unternommen worden, einen Begriff von<br />

"Technik" zu entwickeln, der sozialwissenschaftlichen Ansprüchen genügt.<br />

Auf den ersten Aspekt wurde bereits eingegangen (s. Abschnitt 2.1; vgl.<br />

auch Brandt 1981, S. 40 ff.). An dieser Stelle sollen nun die Brandtschen<br />

Überlegungen zur Entwicklung eines Technikbegriffs rekonstruiert werden,<br />

die für den Fortgang seiner theoretischen Arbeiten von erheblicher<br />

Bedeutung waren.<br />

Bereits die erste Computerstudie (Brandt u.a. 1978, S. 46 ff.) hatte versucht,<br />

einen materialistischen Technikbegriff zu entwickeln, der es erlaubt,<br />

Technik als gesellschaftlich-historisches Projekt <strong>und</strong> nicht als gesellschaftsneutralen<br />

Sachverhalt zu erfassen, d.h. als gesellschaftlich "endogen"<br />

zu thematisieren (vgl. Lutz, Schmidt 1977). Allerdings wird die Analyse<br />

hier noch auf das Verhältnis von Arbeitsorganisation <strong>und</strong> kapitalistischer<br />

Technologie <strong>und</strong> auf die darin angelegten Abstraktionsprozesse zentriert.<br />

Die theoretischen Anstrengungen verbleiben somit zunächst auf der<br />

Ebene der Anwendung der Technologie im Arbeitsprozeß. Indem Brandt<br />

u.a. die EDV-Technologie als Organisationstechnologie bestimmen, postulieren<br />

sie eine technologisch induzierte Aufhebung der überkommenen<br />

Trennung von Technisierung <strong>und</strong> Organisierung als jeweils alternative,<br />

analytisch zu trennende Rationalisierungsstrategien. Durch die Entwicklung<br />

des betrieblichen Informatisierungsprozesses rücke die Organisationstechnologie<br />

zum Steuerungsorgan des produktiven Gesamtarbeiters<br />

auf <strong>und</strong> werde so zum Träger kapitalistischer Vergesellschaftung.<br />

In einem neueren Aufsatz versuchen Brandt <strong>und</strong> Papadimitriou (1983),<br />

den Geltungsanspruch des Subsumtionstheorems über den Bereich der<br />

Bieber/Möll (1993): <strong>Technikentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Unternehmensorganisation</strong>.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-67890

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