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Technikentwicklung und Unternehmensorganisation - ISF München

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den - im Gegenteil. Wie man diesen Umstand begrifflich fassen kann, soll<br />

mit Hilfe einiger Überlegungen von Child gezeigt werden.<br />

3.6 Integrationsversuch industriesoziologischer <strong>und</strong> innovationstheoretischer<br />

Sichtweisen: die zentralen Risiken kapitalistischer<br />

Produktion<br />

Während die Industriesoziologie den materiellen Produktionsprozeß <strong>und</strong><br />

dessen Entwicklung unter veränderten marktlichen <strong>und</strong> technologischen<br />

Bedingungen in den Mittelpunkt ihrer Forschung stellt <strong>und</strong>, abgesehen von<br />

wenigen Ausnahmen, dem wissenschaftlich-technischen Innovationsgeschehen<br />

in Industrieunternehmen keine Beachtung schenkt, konzentrieren<br />

sich innovationstheoretische Ansätze meist allein auf die Innovationsproblematik<br />

<strong>und</strong> vernachlässigen dabei alle übrigen Anforderungen an die<br />

Unternehmen. Einen Ansatz, diese beiden Stränge miteinander zu verknüpfen,<br />

sehen wir in der von dem englischen Industriesoziologen <strong>und</strong> Organisationstheoretiker<br />

John Child vorgeschlagenen Ausdifferenzierung unterschiedlicher<br />

Anforderungskomplexe ("Strategic challenges"), die seiner<br />

Auffassung zufolge die Unternehmen in entwickelten kapitalistischen Industriegesellschaften<br />

besonders beschäftigen. Child (1987) unterscheidet<br />

dabei zwischen dem "demand risk", dem "inefficiency risk" <strong>und</strong> dem "innovation<br />

risk". 15<br />

Als Nachfragerisiko bezeichnet Child<br />

"the risk of sharply fluctuating demand or even the collapse of markets. It<br />

is associated with the threat of severe recession - already experienced twice<br />

since 1973 - coupled with intensifying world competition and the entry of<br />

newly industrializing nations. It is exacerbated by rapid changes in taste<br />

and by advances in product specification" (Child 1987, S. 34).<br />

15 In der einschlägigen betriebswirtschaftlichen Literatur dominieren zwei Varianten<br />

des Risikobegriffs (Strebel 1968). Der eine bezieht sich auf die Gefahr des<br />

Mißerfolgs einer Aktivität, durch den ein Verlust an Kapital oder Gewinn droht.<br />

Der andere bezieht sich auf die Wahrscheinlichkeit des Eintritts eines zukünftigen<br />

Ereignisses, die dem Betroffenen bekannt ist. Child verwendet den Begriff<br />

in der ersten Bedeutungsform.<br />

Bieber/Möll (1993): <strong>Technikentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Unternehmensorganisation</strong>.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-67890

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