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Technikentwicklung und Unternehmensorganisation - ISF München

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An die Stelle der bislang fünf Zentralbereiche, zu denen mit einer besonderen<br />

Aufgabenstellung der Vertrieb gehörte, traten sechs sogenannte<br />

"Zentrale Stäbe" einschließlich des Bereichs Regionen (Abb. 7.4). Den<br />

Stäben obliegen die übergeordneten Richtlinienkompetenzen sowie Koordinations-<br />

<strong>und</strong> Dienstleistungsfunktionen, wobei zwischen den eigentlichen<br />

Führungsaufgaben <strong>und</strong> den Dienstleistungen für alle Konzernteile unterschieden<br />

wird. Alle anderen Aufgaben sollen eigenverantwortlich von den<br />

jeweiligen geschäftsführenden Einheiten wahrgenommen werden.<br />

Dezentralisierungstendenzen werden im Falle Siemens insbesondere bei<br />

der Neuordnung des Vertriebs- <strong>und</strong> des FuE-Potentials deutlich. Im Unterschied<br />

zum bisherigen Zentralbereich "Forschung <strong>und</strong> Technik" konzentriert<br />

sich die neue Stabseinheit "Forschung <strong>und</strong> Entwicklung" auf die<br />

Gr<strong>und</strong>lagenforschung <strong>und</strong> -entwicklung. Die sonstigen Entwicklungsaufgaben<br />

erfolgen dezentral bei dem Produktionsbetrieben. Die Verantwortung<br />

für den Inlandsvertrieb geht von der betreffenden Zentralabteilung auf die<br />

Geschäftsführenden Einheiten über. Der neuen Stabsabteilung "Regionale<br />

Einheiten" verbleibt nur noch der Auslandsvertrieb. Ein weiteres Beispiel<br />

für die angestrebte Dezentralisierung stellt die Werbung des Unternehmens<br />

dar. An zentraler Stelle wird nur noch über die generellen Richtlinien<br />

<strong>und</strong> die Gesamtimagewerbung entschieden, während die PR-Arbeit<br />

für bestimmte Produkte von den Unternehmenseinheiten geleistet werden<br />

soll, die sie produzieren.<br />

Die beschriebene Umstrukturierung der Zentralabteilungen wurde von einer<br />

Verringerung des dort beschäftigten Personals begleitet. Dabei kam es<br />

teilweise auch zu einer Umschichtung der Beschäftigten. So wurden über<br />

1.000 Techniker <strong>und</strong> Ingenieure aus der Zentralabteilung "Forschung <strong>und</strong><br />

Entwicklung" abgezogen <strong>und</strong> in die neu geschaffene Zentralabteilung<br />

"Produktion <strong>und</strong> Logistik" eingegliedert. Ihr Aufgabengebiet besteht dort<br />

aus der Entwicklung neuer Produktionsverfahren <strong>und</strong> der Betreuung bereichsübergreifender<br />

Projekte.<br />

An die Umstrukturierung der Stabsabteilungen schloß sich die Reorganisation<br />

der Unternehmensbereiche an. Mit Ausnahme der Medizintechnik<br />

wurden diese sukzessive in zwei bis drei Geschäftsbereiche zerlegt, so daß<br />

insgesamt 15 sogenannte Geschäftsführende Einheiten entstanden sind.<br />

Im Zuge dieser Veränderungen wurde auch das Management selbst zum<br />

Gegenstand von Rationalisierungsmaßnahmen. Durch den Abbau von<br />

Bieber/Möll (1993): <strong>Technikentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Unternehmensorganisation</strong>.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-67890

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