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Technikentwicklung und Unternehmensorganisation - ISF München

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formen, die sich als Krisenlösungen für den Bestand des Kapitalismus zu<br />

bewähren haben,<br />

"zu identifizieren <strong>und</strong> zu beachten, daß diese von Entwicklungsphase zu<br />

Entwicklungsphase <strong>und</strong> von Gesellschaftssphäre zu Gesellschaftssphäre variieren<br />

<strong>und</strong> dabei wiederum nicht eindeutig vorgezeichnet sind, sondern in<br />

Form funktionaler Äquivalente auftreten" (Brandt 1986b, S. 119).<br />

Sucht man nun in den Arbeiten der Regulationsschule nach Hinweisen auf<br />

potentielle Krisenlösungen auf der Ebene des Produktionssystems, so finden<br />

sich in aller Regel nur wenig differenzierte Darstellungen. Zwar fehlt<br />

es von ihrer Seite nicht an Versuchen, nach den bereits sichtbaren Konturen<br />

einer noch unbekannten, auf den Fordismus folgenden Formation<br />

Ausschau zu halten; allerdings ist das von ihr antizipierte neo- oder auch<br />

post-fordistische Akkumulationsmodell bislang ein eher diffuses <strong>und</strong> empirisch<br />

keineswegs gesättigtes Konzept geblieben. Dabei fällt auf, daß die<br />

wissenschaftlich-technische Entwicklung nur als fertiges Resultat, als Abfolge<br />

bedeutender Neuerungen in den Blick gerät <strong>und</strong> allein daraufhin<br />

diskutiert wird, inwieweit sie eine notwendige Bedingung für einen Ausweg<br />

aus der Krise darstellt. Die Prozesse der Entwicklung neuer Technologien<br />

bleiben hingegen ausgeblendet. Dies verw<strong>und</strong>ert um so mehr, als<br />

gerade in gesellschaftlichen Umbruchsituationen auf dem Gebiet der<br />

<strong>Technikentwicklung</strong> entscheidende Weichen für die zukünftige gesellschaftliche<br />

<strong>und</strong> politische Entwicklung gestellt werden.<br />

Fassen wir wiederum zusammen: Hatte unsere Auseinandersetzung mit<br />

Brandts Versuch der Entwicklung eines materialistischen Technikbegriffs<br />

ergeben, daß das Theorem der reellen Subsumtion eine einschneidende<br />

Veränderung erfährt, indem es seinen Geltungsbereich erweitert <strong>und</strong><br />

seine Aussagen auf einer (noch) höheren Abstraktionsebene ansiedelt, so<br />

hat der Versuch, zwischen hochabstrakten Aussagen zur Entwicklungslogik<br />

<strong>und</strong> zur Entwicklungsdynamik kapitalistischer Gesellschaften zu vermitteln,<br />

zur Aufnahme von Überlegungen der Regulationsschule geführt.<br />

Diese gerät insbesondere wegen ihrer Fähigkeit ins Blickfeld, Kontinuität<br />

<strong>und</strong> Brüche in der Entwicklung kapitalistischer Gesellschaften angemessen<br />

zu reflektieren, weil sie eher als traditionelle Versionen des Subsumtionstheorems<br />

in der Lage zu sein scheint, Strukturveränderungen der gesellschaftlichen<br />

Arbeit, die sich nicht länger als "immer mehr vom gleichen"<br />

(Beck 1988) diskutieren lassen, zum Gegenstand auch gesellschaftstheore-<br />

Bieber/Möll (1993): <strong>Technikentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Unternehmensorganisation</strong>.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-67890

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