08.03.2014 Aufrufe

Technikentwicklung und Unternehmensorganisation - ISF München

Technikentwicklung und Unternehmensorganisation - ISF München

Technikentwicklung und Unternehmensorganisation - ISF München

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

5.6 Außenhandel<br />

Die Elektrotechnische Industrie gehört zu den exportintensivsten Branchen<br />

der westdeutschen Wirtschaft. Mit einer Exportquote gemessen am<br />

Umsatz von ca. 40 % <strong>und</strong> einem Anteil von über 11 % (ohne ADV) am<br />

Warenexport der Gesamtindustrie lag sie 1987 hinter dem Maschinenbau,<br />

dem Fahrzeugbau <strong>und</strong> der Chemischen Industrie an vierter Stelle (vgl. Ifo<br />

1988). Ihr Anteil an der Elektroausfuhr der westlichen Industrieländer<br />

weist, nachdem er zwischen 1950 <strong>und</strong> 1970 kontinuierlich angestiegen <strong>und</strong><br />

danach merklich zurückgegangen war, seit 1985 erneut eine steigende<br />

Tendenz auf. Mit einer Quote von 16,7 % im Jahre 1987 nahm die westdeutsche<br />

Elektroindustrie hinter Japan <strong>und</strong> den USA den dritten Platz auf<br />

dem Weltelektromarkt ein (vgl. ZVEI 1988). Bei der Interpretation derartiger<br />

Ranglisten, die Aufschluß über die Wettbewerbsposition eines Landes<br />

versprechen, sind neben Wechselkursveränderungen jedoch vor allem<br />

veränderte Investitionsstrategien von Unternehmen zu beachten. So ist<br />

seit den 70er Jahren eine Umorientierung in der Außenhandelsstrategie<br />

der westdeutschen Elektroindustrie zu verzeichnen, die in Richtung einer<br />

"Exportsubstitution durch Auslandsfertigung" (Benz-Overhage u.a. 1982)<br />

geht. Der Kampf um ausländische Marktanteile wird dabei nicht mehr allein<br />

durch Exporte;, sondern durch die Produktion im Ausland geführt.<br />

"Die Unternehmen der Elektrotechnischen Industrie besaßen Ende 1985<br />

für nicht weniger als 13,9 Mrd. DM direkte Beteiligungen im Ausland, vor<br />

allem in den USA <strong>und</strong> Westeuropa. Ende 1976 waren es erst 5,1 Mrd. DM.<br />

Dagegen wurden ausländische Beteiligungen in der B<strong>und</strong>esrepublik im<br />

gleichen Zeitraum von 6,2 Mrd. DM auf 4,9 Mrd. DM abgebaut" (Hypo­<br />

Bank, Mai 1987, S. 4).<br />

Da die Import- <strong>und</strong> Exportquoten seit einer Reihe von Jahren fast ununterbrochen<br />

steigen, hat sich die Außenhandelsverflechtung erheblich erhöht<br />

(Tab. 5.8). Dabei war durchgehend ein deutlicher Exportüberschuß<br />

zu verzeichnen. Zusätzlich muß berücksichtigt werden, daß die Abhängigkeit<br />

von ausländischen Abnehmern noch stärker ist als durch die Exportquote<br />

ersichtlich, da ein Gutteil der elektrotechnischen Produktion Bestandteil<br />

von weiterverarbeiteten Erzeugnissen wird <strong>und</strong> deshalb zu den<br />

sogenannten indirekten Ausfuhren zählt.<br />

Bieber/Möll (1993): <strong>Technikentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Unternehmensorganisation</strong>.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-67890

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!