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Technikentwicklung und Unternehmensorganisation - ISF München

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Vor allem in den als verwissenschaftlicht geltenden Industriezweigen<br />

(Chemie, Elektro) sind die Unternehmen angesichts veränderter ökonomischer<br />

Rahmenbedingungen gehalten, nicht nur die Effizienz <strong>und</strong> Flexibilität<br />

ihrer Produktion zu steigern, sondern verstärkt auch aktiv an der<br />

technologischen Entwicklung selbst teilzunehmen. Der hieraus resultierende<br />

Zwang zum Auf- <strong>und</strong> Ausbau eigener Innovationspotentiale setzt<br />

sie in die Lage, wissenschaftlich-technische Neuerungen nicht nur als Kontextbedingung,<br />

sondern auch als Handlungsparameter zu begreifen. Damit<br />

wird der Prozeß der Erzeugung neuer Produkte <strong>und</strong> Verfahren für die<br />

Entwicklung unternehmerischer Strategien immer wichtiger. Hierbei steht<br />

das Management vor dem Problem, einerseits den Besonderheiten von<br />

schlecht vorstrukturierbaren <strong>und</strong> einer äußeren Kontrolle schwer zugänglichen<br />

Tätigkeiten von Wissenschaftlern <strong>und</strong> Ingenieuren Rechnung zu tragen,<br />

ohne andererseits ihre Ökonomisierung, Planung <strong>und</strong> Steuerung im<br />

Interesse der Unternehmensziele zu gefährden.<br />

Unsere Arbeit geht deshalb der Frage nach, mit welchen organisatorischen<br />

Mitteln Unternehmensleitungen versuchen, innovatorische Kapazitäten zu<br />

mobilisieren, ohne dabei Steuerungs- <strong>und</strong> Kontrollpotentiale einzubüßen,<br />

<strong>und</strong> macht dabei die gesamte <strong>Unternehmensorganisation</strong> zum Thema. Bei<br />

der Aufarbeitung der organisations- <strong>und</strong> innovationstheoretischen Literatur<br />

<strong>und</strong> bei einer Analyse der Unternehmensberichterstattung konnten wir<br />

feststellen, daß sich eine Tendenz zur Integration aller Unternehmensfunktionen<br />

als Moment einer umfassenden Rationalisierung abzeichnet,<br />

von der auch die innovativen Bereiche betroffen sind. Mit der Absicht, die<br />

Entwicklungszeiten neuer Produkte <strong>und</strong> Verfahren zu verkürzen, greifen<br />

die Unternehmen zu neuartigen organisatorischen Regelungen <strong>und</strong> modernen<br />

Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnologien, die die überkommenen<br />

Grenzziehungen zwischen funktionalen Unternehmensbereichen<br />

aufzuweichen beginnen. In Umrissen deutet sich damit auch ein<br />

Wandel im Ablauf von Innovationsprozessen an, der durch eine stärkere<br />

Überlappung einzelner Innovationsphasen gekennzeichnet ist ("reziproke<br />

Interdependent, s. Kapitel 8). Darüber hinaus ist in Unternehmen, die in<br />

einer technologisch <strong>und</strong> ökonomisch turbulenten Umwelt agieren (müssen),<br />

durchgängig ein Trend zur umfassenden Restrukturierung ihrer Aufbauorganisation<br />

zu identifizieren, der Tendenzen einer Dezentralisierung<br />

mit einer Stärkung der Kontrollpotentiale an der Unternehmensspitze<br />

verbindet (s. Kapitel 7). Schließlich ist auch erkennbar, daß die Unternehmen,<br />

<strong>und</strong> unter ihnen vor allem die größeren, zum Zwecke der Kosten<strong>und</strong><br />

Risikominimierung in verstärktem Maße auf "externe" Innovationspo-<br />

Bieber/Möll (1993): <strong>Technikentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Unternehmensorganisation</strong>.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-67890

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