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Technikentwicklung und Unternehmensorganisation - ISF München

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schen Bezug <strong>und</strong> den unterschiedlichen theoretischen Gr<strong>und</strong>annahmen<br />

ergeben.<br />

Wie bereits ausgeführt (s. Abschnitt 2.2), war insbesondere Gerhard<br />

Brandt darum bemüht, eine Subsumtionstheorie zu entwickeln, die - am<br />

Subsumtionsmodell Arnasonscher Provenienz orientiert (vgl. Arnason<br />

1988) - nahezu alle Gr<strong>und</strong>annahmen traditioneller Fassungen des Subsumtionstheorems<br />

einer weitreichenden (Selbst-) Kritik <strong>und</strong> Revision unterwerfen<br />

sollte (Brandt 1986a; 1986b; vgl. Bieber, Brandt, Möll 1987). Dabei<br />

konnte, wie Brandt in seinem Aufsatz "Marx <strong>und</strong> die neuere deutsche Industriesoziologie"<br />

bereits 1984 herausgearbeitet hatte, 19<br />

noch am ehesten<br />

an den Münchner Ansatz betrieblicher Autonomiestrategien angeknüpft<br />

werden. Anknüpfungspunkte, die sich für eine revidierte Subsumtionsthese<br />

nutzen lassen, ergeben sich insbesondere dann, wenn der "Münchner<br />

Ansatz" aus seiner Fixierung auf den Einzelbetrieb gelöst <strong>und</strong> zu einer<br />

Theorie "systemischer Rationalisierung" weiterentwickelt wird. 20<br />

Aus diesem<br />

Gr<strong>und</strong> werden wir uns etwas ausführlicher mit dem Münchner Versuch,<br />

"systemische" oder "integrative" Rationalisierungsprozesse zu thematisieren,<br />

auseinandersetzen.<br />

In industriesoziologischen Diskussionen wird nun allerdings i.d.R. der<br />

"Neue Rationalisierungstyp" (Altmann u.a. 1986) mit den "Neuen Produktionskonzepten"<br />

(Kern, Schumann 1984) verglichen <strong>und</strong> nicht der Begriff<br />

systemischer Rationalisierung nach Altmann u.a. mit dem Begriff systemischer<br />

Rationalisierung, wie er von Baethge <strong>und</strong> Oberbeck vertreten wird<br />

(vgl. Wittemann, Wittke 1986 <strong>und</strong> neuerdings Bechtle, Lutz 1989). Dies<br />

Verfahren liegt deshalb nahe, weil<br />

sich - wie noch zu zeigen sein wird - die<br />

19 Von der industriesoziologischen Disziplin weitgehend unbemerkt bzw. gründlich<br />

mißverstanden stellt diese Auseinandersetzung Brandts mit der westdeutschen<br />

Industriesoziologie im allgemeinen <strong>und</strong> dem Subsumtionstheorem im besonderen<br />

einen ersten Wendepunkt seiner theoretischen Entwicklung dar. Übersieht<br />

man dies, so kann man natürlich leicht all die Differenzierungen, die essentiellen<br />

Reformulierungen seiner theoretischen Positionen <strong>und</strong> die Erweiterungen des<br />

Gegenstandsbereichs industriesoziologischer Forschung, die Brandt im Zuge<br />

seiner weiteren Arbeit immer wichtiger wurden, schlicht als Immunisierungsstrategie"<br />

abtun. Man läuft dann allerdings Gefahr, sich gegen das immer noch<br />

nicht ausgeschöpfte Anregungspotential des Subsumtionsansatzes zu immunisieren.<br />

20 Vgl. als ersten Versuch in dieser Richtung: Sauer 1983.<br />

Bieber/Möll (1993): <strong>Technikentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Unternehmensorganisation</strong>.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-67890

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