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Technikentwicklung und Unternehmensorganisation - ISF München

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von den Autoren auch mit einer Fülle von empirischem Material belegt,<br />

daß die Arbeit in den industriellen FuE-Abteilungen einem Prozeß der<br />

Industrialisierung unterliegt, der sich nicht einfach auf die in der Sphäre<br />

der materiellen Produktion bewährten Rationalisierungsstrategien stützen<br />

kann, so bleibt doch eigentümlich dunkel, worin nun die "Verwissenschaftlichung<br />

der Produktion" bestehen soll. Im Gr<strong>und</strong>e handelt es sich, folgt<br />

man der Argumentation der Autoren, auch gar nicht um ein wechselseitiges<br />

Begründungsverhältnis, sondern eher um ein sehr einseitiges, da in<br />

den Labors der großindustriellen Forschungsorganisationen Tatsachen geschaffen<br />

werden, die lediglich ihrer "Vollendung" (Hack 1988) harren. Allerdings<br />

ist diese Schwäche in der Argumentation erklärbar, da - wie die<br />

Autoren selbst nachweisen - die Erzeugung wissenschaftlich-technischen<br />

Wissens anderen "Gesetzmäßigkeiten" folgt als die Umsetzung dieses Wissens<br />

in die "unmittelbare Produktion". Die Fortschritte in Wissenschaft<br />

<strong>und</strong> Technik bedingen eben nicht in direkter <strong>und</strong> eindeutiger Weise Veränderungen<br />

auf der Ebene der materiellen Produktion. Nach unserem<br />

Eindruck deutet sich jedoch eine Entwicklung dergestalt an, daß im Rahmen<br />

wissenschaftlich-technischer Arbeitsprozesse - räumlich <strong>und</strong> zeitlich<br />

von der Sphäre der unmittelbaren Produktion geschieden - wichtige Vorentscheidungen<br />

darüber fallen, wie die Arbeitsprozesse dort zu organisieren<br />

sind. Gleichwohl bestehen immer noch Spielräume, deren "Breite" zu<br />

erheben Gegenstand empirischer Forschung sein sollte (vgl. Ortmann,<br />

Windeler 1989).<br />

1.2 Organisation <strong>und</strong> Innovation als Thema der Industriesoziologie<br />

Uns geht es im folgenden nicht darum, eine Analyse der Arbeitsprozesse<br />

in Unternehmen der industriellen Produktion oder in Dienstleistungsunternehmen<br />

vorzulegen. Wir wollen vielmehr zeigen, welche organisationsstrukturellen<br />

Veränderungen sich in Unternehmen abzeichnen, die der<br />

Durchführung wissenschaftlich-technischer Innovationsvorhaben immer<br />

größere Aufmerksamkeit widmen <strong>und</strong> dabei das Innovationsgeschehen in<br />

zunehmendem Maße (wieder) in übergreifende Rationalisierungsstrategien<br />

einbeziehen.<br />

Bieber/Möll (1993): <strong>Technikentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Unternehmensorganisation</strong>.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-67890

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